Ludwigs Abenteuer – Folge 144
Von Kerzers in der Schweiz aus sollte es wieder einmal nach Lörrach (Mammuthausen) zu Mam Mut gehen. Zweimal hatten Margrit und Mam Mut in der Vergangenheit bereits eine persönliche Übergabe organisiert… aber aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei.
Also durften Mam Mut und die Mammuts – einschließlich ihrem anderen Gast Hopps, ein Hase der auch ein bisschen durch die Gegend reist – mich wieder persönlich von Margrit übernehmen. Wie der Tag bis zum Gastgeberwechsel abgelaufen ist, habe ich ja bereits im letzten Reisebericht (s. Abenteuer Folge 143) geschildert – also starte ich diesen Bericht mit dem Gastgeberwechsel.
Nachdem wir uns von Margrit verabschiedet hatten, haben wir noch eine kleine Wanderung gemacht. Es hat leider viel geregnet, deshalb sind wir mit der Gondel hinab nach Oberdorf und von dort mit dem Zug durch das Birstal nach Mammuthausen gefahren. Dort bin ich von Kuschelmammut begrüßt worden und es gab Tee und Pralinen. Anschließend musste noch mein Reisekistchen ausgepackt werden, dass glücklicherweise von Margrit wasserdicht verpackt worden war. Am Abend gab es dann noch ein bisschen Schweizer Schoggi.
Bevor es mit den gewohnt vielen Abenteuern mit Mam Mut losgehen konnte, stand erst noch eine Arbeitswoche auf dem Programm. Den Job von Mam Mut kenne ich mittlerweile schon sehr gut. Daher fiel es mir leicht, vom ersten Moment an meine Unterstützung anzubieten und gleichzeitig Hopps ein wenig einzuarbeiten. Gemeinsam haben wir das jeweilige Tagespensum an Arbeit, dass insbesondere aus dem Nachmessen von Werkstücken und dem Vorbereiten und Einsetzen der dafür benötigten Maschinen und Gerätschaften besteht, locker geschafft. Und für die Pausen hat Mam Mut auch wieder die gewohnten Leckereien mitgebracht oder mittags besorgt – Gruß an den Metzger! Der hat wieder feine Sachen im Angebot gehabt. Zum Beispiel mit Käse überbackenen Leberkäse im Brötchen oder Schnitzelbrötchen. Und nachmittags ist bei Mam Mut immer Kuchenzeit – also wirklich immer!
So ging die erste Woche schnell vorüber und die Urlaubszeit stand vor der Tür. Und für die hatte Mam Mut wirklich viel geplant.
So… jetzt kommen wir zu den vielen Aktivitäten, die wir unternommen haben. Ich kann euch versprechen: das war wirklich viel!
Burg Rötteln
Die Urlaubszeit haben wir gemütlich angefangen. Am Morgen haben wir auf dem Markt eingekauft. Danach sind wir zur Burg Rötteln hinauf. Wie schon in der Vergangenheit haben wir den Geheimgang genommen. Ich habe es mir nicht nehmen lassen, mal wieder den Zugang zur Burg zu bewachen. Im Museum hat Hopps sich die Geheimnisse der Burg angeschaut und ich habe ein bisschen mit dem Löwenschild derer von Rötteln posiert. Von den Türmen aus hatten wir einen schönen Ausblick, aber leider waren die Alpen nicht zu sehen. Da Abenteuer sehr hungrig machen, haben wir uns einen Flammkuchen gegönnt. Als Dessert gab es dann noch ein Schwarzwälder-Kirsch-Eis. Danach haben wir noch die alte Buche mit den Luftwurzeln angeschaut. Auf dem Weg nach Hause sind wir durch den großen Park hinauf auf den Mammuthausen Berg. Dort an der steilen Felswand hat Hopps klettern gelernt als Vorbereitung für die nächsten Wochen. Traditionell sind wir noch auf den Berg der alten Eiche, so wie wir es immer machen, wenn ich in Mammuthausen zu Gast bin.
Bärental – Titisee – Seebrugg
Mam Mut hatte ein Treffen mit zwei plüschigen Freunden aus Frankreich geplant, die gerade auf Urlaub im Schwarzwald unterwegs waren – Calvin und Chouch. Wir wollten eine gemeinsame Fahrt mit dem historischen Zug der 3-Seenbahn machen.
Der Treffpunkt war in Bärental. Aber unser Bus hatte weit über zwanzig Minuten Verspätung. Da ist uns der historische Zug vor den Rüsselspitzen und Nasen weggefahren. Wir sind dann hinab zum Titisee gelaufen, haben dabei aber zu sehr getrödelt und den historischen Zug dort wieder verpasst. Also sind wir mit dem normalen Zug bis Seebrugg gefahren. Dort haben wir es endlich geschafft und sind mit dem historischen Zug zurück nach Titisee gefahren. Die Fahrt mit solchen historischen Zügen macht großen Spaß. Es war nicht voll und wir konnten uns in der 2. Klasse ausbreiten und die Fahrt und die Ausblicke in die Landschaft genießen. Zum Schluss gab es noch ein Eis und wir haben über meine Reisepläne geplaudert. Calvin und Chouch wollen mich irgendwann auch mal einladen – das wäre wirklich toll. Dann wurde es leider Zeit, sich von unseren neuen Freunden zu verabschieden und den Rückweg nach Mammuthausen anzutreten.
Schweiz: Grenchen – Grenchenberg – Stallflue – Gänsbrunnen
Früh am Morgen sind wir nach Grenchen gefahren und haben im Zug ein zweites Frühstück gehabt. Von Grenchen aus ging es dann zu Fuß weiter. Als wir Grenchen hinter uns gelassen und ein Stück hinauf gelaufen waren trauten wir unseren Augen nicht. Wir hatten Alpensicht – wunderbar!
Bald hatten wir den Punkt Bettlachrank in 956 Meter Höhe erreicht. Dort hat uns ein Schild darüber informiert, dass dieses Gebiet seit 2021 im UNESCO Weltnaturerbe aufgenommen ist. Es gehört zu insgesamt 94 Gebieten mit urtümlichen Buchenwäldern.
Weiter ging es zur Burg Grenchen. Die Burg ist auch auf 950 Meter Höhe. Im Jahr 1000 war es zunächst eine Anlage aus Holz, im Jahr 1150 wurde sie dann aus Stein gebaut. Ich habe eine Zeitlang den Eingang bewacht. Wache stehen und wandern macht hungrig, also haben wir dort auch unsere Pause eingelegt.
Den steilsten Teil des Weges hinauf auf den Grenchenberg hatten wir noch vor uns. Der Grenchenberg ist eine 1.400 Meter hohe Hochebene, die an der südlichen Kante steil abfallende Felswände hat. Unser Weg schlängelte sich da irgendwie hoch. Nur gut, dass wir mit Hopps einige Tage vorher klettern geübt hatte. Aber zum Glück war der Weg gut gesichert. Oben auf dem Berg sind wir den spektakulären Gratweg gelaufen – und das mit Alpenpanorama! Nachdem der Weg uns erst einige Meter hinab geführt hatte sind wir noch hinauf zur Stallflue. Um auf den 1.409 Meter hohen Gipfel zu kommen, mussten wir wieder einige Höhenmeter hinauflaufen. Von dort aus sind wir hinab nach Gänsbrunnen gelaufen. Der Weg dorthin führte durch ein Tor im Felsen und einen mystischen Märchenwald. Ich kenne diesen Ort schon von einer Wanderung im Jahr 2020.
Hopps und ich haben uns unterwegs alpine Blumen angeschaut. Die Silberdisteln blühten und wir haben zwei verschiedene Enzian-Arten entdeckt: den Feld-Kranzenzian und den gewöhnlichen Fransenenzian.
Schweiz: Wahlen (Kanton Baselland) – Stürmenchopf – Laufen
Wir sind nach Wahlen im Kanton Baselland gefahren und haben von dort aus unsere Wanderung gestartet. Das Wappen von Wahlen ist übrigens ein nach rechts schreitender Löwe – irgendwie passend. Nach unserer Ankunft in Wahlen haben wir erst die Reste einer römischen Villa gesucht. Es war eine typische Portikus-Villa, wahrscheinlich eine Sommerresidenz, denn sie hatte keine Fußbodenheizung. Sie war gut im Wald versteckt, aber wir haben sie dann doch recht schnell gefunden.
Weiter ging unser Weg zur Ruine Neuenstein. Ich habe den Eingang eine Zeitlang bewacht, aber wir bekamen bald Hunger und es war ein schöner Platz für unsere Pause.
Gut gestärkt sind wir hinauf auf den Stürmenchopf. Auf dem 769 Meter hohen Berg stand eine römische Wacht. Viel davon war aber nicht mehr zu erkennen. Der Weg auf den Berg ist sehr steil. Gut 100 Höhenmeter wie Treppensteigen. Dabei haben wir uns vorgestellt, wie römische Legionäre mit voller Ausrüstung da früher hinaufgelaufen sind. Das muss sehr anstrengend gewesen sein.
Am Weg haben wir eine kleine Höhle entdeckt. Dort trat ein sehr kalter kontinuierlicher Luftstrom aus, die perfekte Klimaanlage und wir konnten uns etwas abkühlen.
Hopps und ich haben auf dem Planetenweg Laufen noch Station beim Saturn gemacht. Danach sind wir weiter nach Laufen und von dort aus weiter zurück nach Mammuthausen marschiert.
Schweiz: Schaffhausen – Winterthur
An diesem Tag haben wir einen Ausflug an den Rhein gemacht. Nach der Zugfahrt nach Schaffhausen hatten wir Hunger, deshalb gab es ein Croissant zum zweiten Frühstück. Danach haben wir das Kloster von Schaffhausen angeschaut. Anschließend sind wir hinauf zur mächtigen Festung Munot. Ich habe natürlich den Eingang bewacht. In der Festung gab es viel anzuschauen; die Kanonen durften wir aber leider nicht abfeuern. Wir haben auch den glücklosen Munotwächter Caspar getroffen. Er hatte seine gesamte Ausrüstung, sowie Laterne und Turmschlüssel verloren. Von der Festung hat man sich einen schönen Blick auf Schaffhausen. Wir haben dann noch einen Rundgang durch Schaffhausen unternommen.
Es war schon wieder so ein außergewöhnlich heißer Tag, aber wir sind trotzdem am Rhein entlang nach Neuhausen zum Rheinfall gewandert. Dort gab es Eis zur Abkühlung. Der Rheinfall ist einer der größten Wasserfälle Europas, sehr spektakulär.
Wir sind über die Eisenbahnbrücke auf die andere Rheinseite gelaufen, dort habe ich noch ein wenig den Eingang von Schloss Laufen bewacht. Aber es war zu heiß und wir haben im Schatten am Rheinufer eine Pause gemacht.
Danach sind wir mit dem Zug weitergefahren, es sollte nämlich noch eine Überraschung für mich geben: Wir sind nach Winterthur gefahren und haben uns dort mit den Swiss Piper Bears getroffen. In Winterthur gab es zu dieser Zeit ganz viele Löwen anzuschauen. Das Projekt nannte sich Winti Stadtleu. Über 100 von Betrieben und Einrichtungen in Winterthur liebevoll gestaltete Löwen gibt es in der Stadt zu bestaunen. Wir haben natürlich mit den Löwen posiert und sind darauf herumgeklettert. Das Klettern auf den Löwen war nur für Menschen nicht erlaubt.
Die Swiss Piper Bears hatten uns zu einem gemütlichen Abend mit Grillen eingeladen. Ich habe bei der Vorbereitung mit den Würsten geholfen, Hopps hatte die Möhren entdeckt. Wir hatten einen schönen Abend mit leckerem Essen. Es war dann auch unbemerkt spät geworden und wir haben uns von unseren Freunden verabschiedet. Mit dem Nachtexpress sind wir zurück nach Mammuthausen gefahren. Da es schon dunkel war, da gab es aus dem Zugfenster heraus leider nichts zu sehen. Aber wir hatten etwas zum Lesen dabei.
Schweiz: Schloss Lenzburg
Ein Tagesausflug hat uns zum Schloss Lenzburg in der Schweiz geführt, wo wir den Mittelaltermarkt besucht haben. Das Schloss ist eine vollständig erhaltene Burg, die perfekte Umgebung für so eine Veranstaltung.
Vor Ort haben wir einem Alchemisten assistiert, ich habe Rüstungen anprobiert, ein passendes Schwert ausgesucht und dem Schwertkampftraining zugeschaut. Eine original Burgunderbüchse aus dem Jahr 1470, eine frühe Form des Gewehrs, haben wir ebenfalls angeschaut, durften sie aber nicht mitnehmen.
Da so ein Abenteuer bekanntlich hungrig macht, haben wir uns mittags einen Rittertopf gegönnt. Natürlich wurde der nicht aus Rittern gemacht – das Fleisch war Rindfleisch.
Bei den vielen Ständen auf dem Markt gab es auch feine Leckereien zum Probieren. Brot wurde vor Ort in einem Ofen gebacken und ich habe eine Fischpastete probiert. Zwischendurch gab es Likör und Wein. Ich habe den Bündner Nusslikör bevorzugt, Hopps ein Gläschen Holunderwein.
Es gab auch eine Gutenberg-Presse. Dort wurde Karton mit dem Bild des Drachen Fauchi bedruckt. Fauchi ist der Drache, der auf Schloss Lenzburg lebt. Den haben wir auch besucht. Und sogar ein Einhorn ist uns über den Weg gelaufen. Der Tag ging mit den vielen Erlebnissen schnell vorbei.
Tüllinger Berge
An einem der extrem heißen Tage haben wir die traditionelle jährliche Wanderung der Mammuts über die Tüllinger Berge unternommen. An dieser Wanderung habe ich auch im letzten Jahr teilgenommen. Daher konnte ich Hopps unterwegs erklären, wo wir entlanglaufen mussten.
Mit dem Zug ging es erst nach Weil am Rhein. Auf der Strecke gibt es die Halt-auf-Verlangen-Stationen. Dieses Prinzip kenne ich ja auch schon und ich habe Hopps genau erklärt, wann man drücken muss. Wir sind dann von Weil Ost über den Weiler Weinweg hinauf auf den Tüllinger Berg. Die Reben hingen dort voll mit reifen Trauben. Für ein kleines Picknick zwischendurch hatten wir einen schönen schattigen Platz. Für mich hatten die Mammuts natürlich einen Landjäger eingepackt, Hopps bekam eine Möhre.
Von der Ottilienkirche aus hat man normalerweise einen guten Ausblick auf die Berge. Aber da es sehr diesig war, verschwanden sogar die nahen Juraberge im Dunst. An Alpenblick war gar nicht zu denken.
Unterwegs haben wir noch ein paar Kastanien gesammelt. Die Mammuts behalten immer die erste im Jahr gefundene Kastanie und lassen die vom letzten Jahr an der Stelle zurück. Hopps und ich nehmen unsere mit nach Hause.
Über den Riehener Weinweg sind wir dann hinab an die Wiese in Riehen. In Riehen sind wir dann noch ein Stück an der Wiese entlanggelaufen Dabei haben wir zweimal die Grenze überquert und waren also kurzzeitig in der Schweiz. In Riehen haben wir auch Schoggi und Kekse gekauft. Hopps hatte Mini-Möhren-Kuchen entdeckt, der selbstverständlich auch gekauft wurde.
Am Abend haben wir noch etwas gemalt.
Fortsetzung in Teil 2…
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