Ludwigs Abenteuer – Folge 124
Meine Abreise aus Antons Ameisenhaufen in Oldenburg erfolgte mit dem Zusatz „Priority“. Ich dachte daher, dass meine Ankunft bei meinen nächsten Gastgebern in der Schweiz nicht lange auf sich warten lassen müsste. Aber leider falsch gedacht. Trotz „Priority“ war ich acht lange Tage im Reisekistchen unterwegs, bevor ich endlich von den Swiss Pipe Bears in Winterthur empfangen wurde.
Die Begrüßung war sehr herzlich und ich bekam auch direkt eine erste kleine Stärkung angeboten. Die konnte ich aber auch wirklich gut gebrauchen nach der Anreise. Die Swiss Pipe Bears hatten mitbekommen, dass ich während der Anreise meinen Geburtstag im Reisekistchen verbringen musste, und daher gab es für mich nach dem herzhaften Abendessen, einem echten Schweizer Rösti mit Käse und Speck, auch noch eine kleine nachträgliche Geburtstagsfeier mit Kuchen, Kerzen, Getränken und weiteren Snacks. Gut gesättigt und ging dann schon der erste Tag in der Schweiz dem Ende entgegen.
Schon am nächsten Morgen haben wir uns dann Richtung Engadin aufgemacht. Dort wollten die Swiss Pipe Bears zusammen mit plüschigen Freunden, ihren Menschen und mir die nächsten Tage – einschließlich Weihnachten und Silvester – verbringen.
Nach der Ankunft in Sils, unserem Aufenthaltsort für die nächste Zeit, habe ich erst einmal die Aussicht aus meiner Unterkunft geprüft. Einfach toll – winterliche Landschaft und verschneite Berge. Die Gegend selbst war mir nicht ganz unbekannt, denn ich war mit Mam Mut hier im August 2019 schon unterwegs, um gemeinsame Abenteuer zu erleben (siehe Abenteuer Folge 93). Aber im Winter sieht doch alles ganz anders aus.
Beim nahegelegenen Bauern haben wir dann noch ein paar Vorräte eingekauft und uns dann erstmal im Winterdomizil eingerichtet, ein paar Snacks gefuttert und abends eine ordentliche Portion Pasta verdrückt.
An den kommenden zwei Tagen haben wir das winterliche Wetter für Skilanglauf und eine Schneeschuhtour genutzt. Dabei konnte ich mich an der schönen Landschaft gar nicht sattsehen. Unterwegs haben wir unter anderem eine Fläche mit riesigen Eiskristallen entdeckt – da konnte ich nicht widerstehen und musste einfach für ein paar schöne Fotos hinein.
Wie es sich gehört, gab es nach den Ausflügen zur Stärkung immer ganz tolles Futter.
Die Menschen der Swiss Pipe Bears waren im Engadin aber nicht ausschließlich im Urlaubsmodus. Zwischendurch wurde sogar gearbeitet – Homeoffice macht’s möglich. Nachdem ich am Laptop erst ein bisschen geholfen habe, habe ich mich mit meinem Liegestuhl nach draußen gewagt, um einfach ein bisschen auf die Berge zu schauen. Anschließend habe ich mich nützlich gemacht und für Weihnachten ein paar mit Marzipan gefüllte, mit Schokolade überzogenen und mit Walnüssen garnierte Datteln vorbereitet. Für meine Tatkräftige Hilfe wurde ich abends mit Wildschweinbratwürsten belohnt. Die waren mega lecker!
Auch der nächste Tag startete mit Arbeit im Homeoffice. Danach haben wir einen Spaziergang zum Silvaplanersee gemacht, der schon ein kleines bisschen zugefroren war. Anschließend sind wir noch nach St. Moritz, Dort haben wir uns die Weihnachtsbeleuchtung angeschaut und sind Pizza essen gegangen. Auf dem Rückweg nach Sils haben wir dann auch noch einen Blick auf die weihnachtliche Beleuchtung in Silvaplana geworfen.
Tags drauf wurden wieder die Langlaufskier genutzt. Wir waren bei Celerina unterwegs, wo es die Kirche ohne Dach gibt, an der ich mit Mam Mut schon bei einer unserer Wanderungen vorbeigekommen bin.
Nach der Rückkehr nach Sils hatte ich die ehrenvolle Aufgabe, das Türchen am Adventskalender zu öffnen.
Die nächste Tour mit den Langlaufskiern führte uns zum Silsersee. Der ist etwas größer als der Silvaplanersee und war auch bereits dabei einzufrieren. Aber betreten konnte und durfte man ihn noch nicht. Später am Nachmittag haben wir noch einen Weihnachtszopf gebacken und den Weihnachtsbaum geschmückt. Der Weihnachtsbaum im Topf war übrigens vom Gartencenter gemietet und sollte dann später auch wieder dorthin zurück.
Am Heiligabend haben wir ein Plüschie-Gruppenfoto gemacht, um damit allen Followern Frohe Weihnachten zu wünschen. Zur Feier des Tages gab es dann ein leckeres Fondue und zum Nachtisch Schokolade. Und bei der weihnachtlichen Bescherung war sogar etwas für mich dabei – wie toll war das denn!? Es gab besonderes Fleisch (Ziege, Schaf und Yak) für mich, dass wir dann in den folgenden Tagen gemeinsam verputzt haben. Und ich habe zwei kleine Bücher, eines über das Schellen-Ursli geschenkt bekommen. Das Schellen-Ursli ist eine Figur aus einem Kinderbuch.
Den ersten Weihnachtstag haben wir ganz gemütlich verbracht. Nach einem Weihnachtsbrunch mit Fleisch, Lachs, Käse und dem selbstgebackenen Zopf haben wir uns etwas ausgeruht und uns abends noch ein Käsefondue gegönnt.
Am zweiten Weihnachtstag haben wir wieder eine Schneeschuhtour unternommen. Dieses mal waren wir zwischen Surlej und Champfer unterwegs. Wir haben Hasenspuren entdeckt, in die ich hineinspringen konnte, und konnten auf den zugefrorenen Schwarzsee gehen. Auch am Champfersee konnte man in Ufernähe auf das gefrorene Wasser gehen. Besonders ich mit meinem geringen Gewicht hatte bei der vorhandenen Eisdicke keinerlei Probleme. Wenn die Menschen auf dem Eis waren, dann hat man es doch gefährlich knacken hören. Es waren sogar ein paar Schlittschuhläufer unterwegs.
Weihnachten war dann schon vorbei, aber ich hatte ja noch meine Geschenke. Also gab es am ersten Tag nach Weihnachten das Yakfleisch zum Brunch. Sehr lecker!
Gut gestärkt haben wir anschließend eine Wanderung unternommen – oberhalb von Samedan am Inn entlang.
Abends gab es dann Pizzoccheri, ein typisches Gericht mit Buchweizennudeln. Dazu haben wir uns das ein oder andere Gläschen Wein und Braulio gegönnt.
Am nächsten Tag haben wir einen Ausflug mit dem Zug gemacht – genauer gesagt mit der Rhätischen Bahn von St. Moritz aus nach Alp Grüm. Auch an diesem Tag war ich wieder erstaunt, wie Schnee die Landschaft verändert. Denn auch diese Bahnfahrt habe ich im Sommer schon mit Mam Mut gemacht. Aber im Winter sieht einfach alles anders aus. Während der Fahrt haben wir einen Blick auf den Morteratschgletscher geworfen und sind am zugefrorenen Lago Bianco, einem Stausee, vorbeigefahren. In Alp Grüm haben wir den Blick auf die Berge und ins Tal genossen, bevor wir uns dann wieder auf die Rückfahrt gemacht haben. Da hatte ich dann sogar die Gelegenheit, ganz vorne zu sitzen und die Strecke quasi vom Führerstand der Bahn aus zu beobachten.
Nach einem „Ruhetag“, den wir unter anderem mit Backen von Burger Buns und der anschließenden Wildschwein-Burger-Zubereitung verbracht haben, habe ich mit einigen Plüschies mal das Fahren auf einer Schlittenmatte im nassen Schnee (es hatte doch tatsächlich geregnet) ausgetestet. Das war recht spaßig, aber wir mussten immer gut aufpassen, dass wir nicht von der Matte fallen. Nach diesem kleinen Abenteuer haben wir noch Brot für Silvester und Neujahr gebacken und abends eine Lyonerpfanne verdrückt. Für meinen Geschmack war das Verhältnis zwischen Fleisch und Gemüse in diesem Gericht allerdings nicht ausgewogen – zu wenig Lyoner!
Am Silvestertag haben wir nochmal eine Schneeschuhtour unternommen. Diesmal im Berninagebiet, abseits der großen Touristenmassen. So konnten wir die winterliche Landschaft ungestört auf uns wirken lassen und genießen.
Als Silvesteressen gab es mexikanische Taccos und danach haben wir eine kleine Party gefeiert. Mit dezenten Kostümen und Tischbomben.
Um Mitternacht wurde natürlich mit Sekt auf das Jahr 2022angestoßen.
Den ersten Tag im Jahr 2022 haben wir mit einem Neujahrsbrunch begonnen. Ein Gläschen Prosecco und Glücksschweinchen durften dabei nicht fehlen. Und ein kleines Kaminfeger-Marzipanschweinchen meinte, es würde mich gerne auf dem Rest der aktuellen Twitter-Reise begleiten. Sehr gerne!
Anschließend ging es nochmal mit den Schneeschuhen auf Tour. Dazu haben wir uns nur ein bisschen von Sils entfernt.
Abends gab es noch ein bisschen was tierisches auf den Teller.
Dann war schon der letzte Tag im Engadin gekommen. Wir haben nochmal gut gebruncht und dafür die letzte Portion Schaf-Trockenfleisch aufgeschnitten.
Danach habe ich neben der Weihnachtspyramide aus dem Erzgebirge ein wenig gechillt und die vergangenen Tage nochmal Revue passieren lassen.
Abends wurde dann für das letzte Abendessen im Engadin eine Bündner Spezialität aufgetischt: Plätzli mit Bresaola (Rinderschinken), Salbei, Spinat und Knoblauch mit Käse überbacken.
Am nächsten Morgen herrschte dann Aufbruchstimmung. Vor der Abreise musste noch der Weihnachtsbaum abgeschmückt und ins Gartencenter gebracht werden. Danach sind wir dann nach Winterthur zurückgefahren.
Bis zu meiner Weiterreise waren noch einige Tage Zeit. Die haben wir relativ entspannt bei nachweihnachtlicher Stimmung verbracht. Es gab nämlich noch bis nach dem Dreikönigstag einen Weihnachtsbaum und eine Krippe.
Am Dreikönigstag haben wir einen traditionellen Dreikönigskuchen gebacken, den wir dann in den nächsten Tagen nach und nach gefuttert haben.
Gemeinsam mit dem Schellenursli hatte ich dann auch mal ausgiebig Gelegenheit, meine neuen Büchlein in Ruhe durchzuschauen.
Noch ein bisschen Helfen im Homeoffice, Spielen und Erzählen mit meinen neuen Plüschfreunden und Bestaunen eines Wandkalenders mit unzähligen meiner Twitterfreunde, dann war es langsam soweit, die Vorbereitungen für meine Weiterreise in Angriff zu nehmen. Es wurde in mein Reisetagebuch geschrieben, die Souvenirs und ein bisschen Verpflegung wurden eingepackt und das Versandticket für mein Reisekistchen vorbereitet.
Mit frisch gekämmter Mähne stand ich dann im Mittelpunkt eine großen Verabschiedungsrunde. Viele gute Wünsche für meine weiteren Reisen und Abenteuer wurden ausgesprochen und nachdem ich hoch und heilig versprochen habe wiederzukommen, schloss sich dann das Reisekistchen für die Weiterreise.
Vielen Dank, dass ich bei zu Gast sein durfte. Mein Versprechen wiederzukommen, werde ich nach aktueller Planung im Juli 2023 einlösen. Also bis dann…
Da im Reisebericht nicht immer alle Bilder untergebracht werden können, könnt ihr alle Bilder dieses Abenteuers hier bestaunen:
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