Ludwigs Abenteuer – Folge 111 – Teil 1
Nach einer einwöchigen Anreise kam ich am 16. November 2020 bei meinem nächsten Gastgeber an – der unternehmungslustigen Schildkröte Big Turtler. Wir kennen uns ja schon sehr gut und haben schon einige gemeinsame Abenteuer erlebt. Zum Beispiel die Reise nach Hawaii (siehe Abenteuer Folge 82), die Kreuzfahrt rund um die britische Insel und die Reise nach Bulgarien (beides siehe Abenteuer Folge 95). Seine Heimatbasis hatte Big Turtler bei meinen ersten beiden Besuchen noch in Baden-Württemberg – mittlerweile ist er mit seiner Mensch ausgewandert und lebt im Mittelmeer. Genauer gesagt auf bzw. in Malta. Deswegen musste ich auch eine Woche im Reisekistchen verbringen, bis ich endlich von Big Turtler und seiner Gang in TurtleTown auf TurtleIsland in Empfang genommen und von Maltus Maltatus von Malta offiziell auf Malta begrüßt wurde. Vor uns lagen zweieinhalb Monate gemeinsamer Zeit, in denen er mir viel von seiner neuen Heimat zeigen wollte. Und ich greife es mal vorweg: das ist ihm bestens gelungen.
Im Nachhinein betrachtet war es wirklich vorausschauend, dass mein Aufenthalt auf TurtleIsland so großzügig geplant war. Denn wie sich herausstellte, gibt es im Winter auf Malta recht viele Tage mit Regenwetter. Diese haben wir dann immer sehr gemütlich mit reichlich Snacks, Getränken und vielen ausufernden Erzählungen unserer Abenteuer verbracht. Da Die Gang von Big Turtler stetig wächst, gab es auch einige nette Gesellen, die mich noch nicht kannten und von mir auch ganz alte Geschichten hören wollten.
Ich muss aber noch erwähnen, dass ich nicht der einzige Gast von Big Turtler war. Hannes, ein sehr netter Mäuserich ist schon einige Monate auf TurtleIsland zu Gast und gehört quasi schon zur Gang dazu. Und in der letzten Phase meines Besuchs kamen dann auch noch Reispony und Zuppi nach Malta. Unsere Wege haben sich ja schon einige Male gekreuzt…
Während meines Aufenthalts gab es einige ganz besondere Tage, die gefeiert werden mussten. Mit diesen Feierlichkeiten ging es dann auch gleich an meinem Anreisetag los, denn der Besuch bei Big Turtler war der 100. Besuch bei meinen Followern (Mehrfachbesuche natürlich mitgezählt). Also hatten wir einen wirklich guten Grund, um es am ersten Abend ein bisschen krachen zu lassen.
In der ersten Dezemberhälfte stand dann mein Geburtstag im Kalender. Dafür hatte sich Big Turtler etwas wirklich Besonderes ausgedacht. Zur Erinnerung an unsere große Reise nach Hawaii haben wir die Reise virtuell nochmal gemacht und haben dabei in Erinnerungen geschwelgt. Und wenn man virtuell auf Hawaii ist, dann sollte man auch die Gelegenheit für einen Surf- und einen Tauchkurs nutzen. Das war ein Spaß! Anschließend wurde noch ein bisschen im Abenteuerpool getobt, bevor es dann eine entspannende Massage für mich gab und wir zum Schluss noch ein bisschen am Entspannungspool abhängen konnten. Man war das ein toller Tag. Achja… einen Geburtstagskuchen gab es natürlich auch für mich.
Den Heiligabend haben wir mit Weihnachtsgeschichten und Gebäck am Kerzenfeuer gefeiert. Es war eine festliche Stimmung und wir haben uns die ganzen Geschenke genau angeschaut, die in den Tagen vor Weihnachten in diversen Paketen eingetrudelt waren.
Für Santa haben wir abends Lebkuchen und Kinnie (maltesische Limonade) ans Fenster gestellt und gehofft, dass er das mag. Und er mochte es – denn am Morgen des ersten Weihnachtstages waren unsere Gaben weg. Als Dank hat uns Santa Schokolade und neue Kekse dagelassen.
Nach dem Weihnachtsmenü haben wir frisches Brot gebacken und wir haben es uns wieder gemütlich gemacht.
Einen zweiten Weihnachtstag gibt es auf Malta übrigens nicht. Das heißt aber nicht, dass man als Einwanderer, wie Big Turtler, oder Gast diesen Tag nicht trotzdem so verbringen kann, wie man es gewohnt ist.
Silvester haben wir relativ unspektakulär verbracht. Und mangels Feuerwerks zum Jahreswechsel haben wir uns an die wöchentlichen Feuerwerke auf Hawaii erinnert, die wir dort jeden Freitag bewundern durften.
Auf Malta kommt am 6. Januar die Hexe Befana und bringt Geschenke – zumindest dann, wenn man brav war. Deshalb haben wir am Vorabend ein paar Opfergaben bereitgestellt, um sie milde zu stimmen. Und genau wie bei Santa hat es geklappt. Hexe Befana war wohl zufrieden mit den Opfergaben und hat uns Kekse Schokolade und Nüsse dagelassen.
Wie schon berichtet, hat es während meiner Zeit auf Malta sehr viel geregnet und sogar auch gewittert. Teilweise so heftig, dass einige Straßen und Plätze in Turtletown – in Wahrheit heißt die Stadt eigentlich Marsaskala – tagelang unter Wasser standen. Im Kontrast dazu gab es aber an vielen Tagen auch strahlenden Sonnenschein und angenehme Temperaturen. Diese Tage haben wir konsequent ausgenutzt, um unterwegs zu sein. Das hat nicht immer bedeutet, dass wir einen Ausflug in die Ferne machen mussten, denn vom TurtleHome aus sind es nur ein paar Minuten Fußweg bis zum Meer. Und diese Nähe haben wir natürlich regelmäßig genutzt und sind am Meer spazieren gegangen. Da gibt es dann in TurtleTown selbst eine Promenade mit Sitzgelegenheiten, von denen aus man schön auf die Marina und das Meer schauen und dabei entspannen kann. Unter anderem ist da „Turtles Bank“ – einer von Big Turtlers Lieblingsplätzen.
Außerhalb von TurtleTown kann man dann am Strand entlanggehen. Da kann man dann nicht nur Sand bewundern, sondern auch Salzpfannen anschauen oder an der Steilküste entlangwandern. Manche Strecken sind wir einige Male gelaufen, aber es war immer wieder von Neuem spannend.
Zum Meer sind wir natürlich auch zu besonderen Zeitpunkten gegangen. Nämlich zum Sonnenaufgang. Das war wirklich immer ein herrlicher Anblick!
Die Mensch von BigTurtler hat in den letzten Jahren bereits mehrfach an einzelnen Läufen des Hawaii-Marathons teilgenommen – 2018 war ich bekanntlich live dabei – und hatte das ursprünglich auch für Dezember 2020 wieder geplant. Aber wegen diesem Coronadings ist die Reise auf die amerikanischen Pazifikinseln genau wie der Marathon selbst leider ausgefallen. Deswegen hat die Mensch am virtuellen Hawaii-Marathon teilgenommen. Training und Wettkampfläufe haben dementsprechend auf Malta stattgefunden und Big Turtler und ich haben in Sachen Trainings- und Wettkampfmotivation unser Bestes gegeben und die Mensch letztendlich zum Erfolg geführt.
So…jetzt muss ich euch aber noch von den vielen Ausflügen berichten, die wir unternommen haben. Ich fange mal mit der Hauptstadt von Malta an: Valletta. Dorthin sind wir mehrere Male gefahren. Dort gibt es nämlich so viel zu sehen und zu erleben, dass man das nicht an einem Tag schaffen kann. Die Anreise von TurtleTown nach Valletta haben wir entweder mit der Fähre oder mit dem Bus gemacht. Die Fahrt mit der Fähre ist natürlich besonders schön, dauert dafür aber auch ein bisschen länger.
Von der Anlegestelle der Fähre ist es nur ein kurzer Fußweg bis zu einem Lift, der einen zu den Upper Barrakka Gardens – eine Parkanlage am höchsten Punkt der Stadtbefestigung – hinauffährt. Big Turtler hat mir übrigens verraten, dass er es liebt, mit dem Aufzug zu fahren. Der Park selbst ist nicht nur wunderschön, man kann von dort oben – von der Saluting Battery aus – auch wunderbar auf den Hafen herunterschauen. Und wenn man Glück hat, dann liegt auch gerade das ein oder andere Kreuzfahrtschiff im Hafen.
Die Upper Barrakka Gardens sind eine Station des Commonwealth Walkways, der im Jahr 2015 von der Queen eingeweiht wurde und 20 sehenswerte Orte, die jeweils mit einer Bronzemarkierung gekennzeichnet sind, miteinander verbindet. Diesen Walkway haben wir in zwei Etappen komplett absolviert und uns alle markierten Orte angeschaut. Dazu gehörten zum Beispiel der Amtssitz des Premierministers, die Statue des Stadtgründers Jean de Valette, das Nationalmuseum für Achäologie, die St. John’s Co-Chathedral und noch viele Orte mehr.
Einige Punkte des Commonwealth Walkways haben wir während unserer diversen Touren nach Valletta besucht, ohne dabei bewusst dem Walkway zu folgen. Aber auch abseits des Walkways gab es viel anzuschauen. Mir fällt es da echt schwer, eine Auswahl zu treffen, um den Umfang des Berichts nicht vollends zu sprengen…
Wir waren zum Beispiel am St. George’s Square, wo wir uns umgeschaut und an der Fontäne ausgeruht haben.
An einem anderen Tag waren wir in der Gegend, wo das Commonwealth Air Force Memorial und die Christ the King Statue zu finden sind.
Während eines weiteren Besuchs in Valletta waren wir in den San Anton Gardens – dem öffentlichen Teil des präsidialen Gartens. Dort gibt es baumbesäumte Wege, einen Teich mit weißen und schwarzen Schwänen sowie weiteren Wasservögeln, Bäume mit riesigen Wurzeln, hohe Palmen und…ganz wichtig…eine Schildkrötenkolonie, die mir Big Turtler unbedingt zeigen musste.
Das Fort St. Elmo am Kopf der Halbinsel Sciberras beherbergt das National War Museum. Dort haben wir mit Rittern posiert, uns über die Frühgeschichte Maltas bis zur Ankunft der Ritter informiert, einiges über die Entwicklung des Ritterordens erfahren, viel über die Zeit Napoleons bis zum Britischen Empire gelernt und die Rolle Maltas in den Weltkriegen erläutert bekommen.
Das Fort besitz einen großen Innenhof und viele coole Aussichtstürme.
Natürlich haben wir unsere Besuche in der Hauptstadt der Insel auch dazu genutzt, um ein paar Einkäufe zu erledigen. Wichtigste Mission war dabei die Besorgung von schönen Ansichtskarten, die wir dann an unsere Freunde und Follower verschickt haben.
Ich muss gestehen, dass ich vor meinem Besuch auf TurtleIsland keine Vorstellung davon hatte, was es dort alles zu sehen und zu erleben gibt. Man kann auf Malta tatsächlich sehr viel erleben und besichtigen. Das hat mir Big Turtler bei den zahlreichen Ausflügen bewiesen. Und von den vielen Ausflügen berichte ich euch im zweiten Teil des Reiseberichts.
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