Ludwigs Abenteuer – Folge 12
Nach eintägiger Reise war ich an meinem neuen Etappenziel in Siegen angekommen. Obwohl Nika mein Reisekistchen an eine Packstation geschickt hat, hat mich irgend so ein Mitarbeiter von DHL in eine Filiale gebracht. Dadurch konnte McHeidy mich erst einen Tag später in Empfang nehmen und ich musste eine Nacht in dieser Filiale verbringen. Mittlerweile bin ich aber darüber aufgeklärt worden, wofür die Abkürzung DHL steht. Nämlich: „Dauert halt länger“. Okay, das erklärt dann so einiges…
Nach zwei entbehrungsreichen Tagen bin ich dann am Ankunftstag erstmal wieder ordentlich aufgepäppelt worden. Zur Begrüßung gab es leckere Nussecken und ein Käffchen. Am Abend dann noch ein Portiönchen Haschee mit Nudeln. Manches Mal bin ich selbst darüber erstaunt, wie viel Futter in einen kleinen Löwen hineinpasst…*kicher*
Am nächsten Tag, ein Feiertag, hat mich McHeidy mit zu ihrem Training genommen. Sie versucht sich nämlich auch beim Jagen und hat dafür Pfeil und Bogen. Dazu aber gleich mehr…
Die Anreise zu ihrem Jagdrevier war leider mit ein paar kleinen Komplikationen verbunden. Irgendwie haben wir es nämlich unterwegs bei einem Zwischenstopp geschafft, uns aus ihrem Auto auszusperren. Irgendwie doof, wenn man vor der verschlossenen Türe steht und durchs Fenster dem Schlüssel beim Baumeln im Zündschloss zuschauen kann. Ich hatte mich zwar angeboten, das Fenster mit einem heftigen Tatzentritt verschwinden zu lassen, aber McHeidy hatte noch eine andere Idee. Sie hat **Biotönnchen** angerufen, und der hat einen Ersatzschlüssel vorbeigebracht. Okay, so ging’s dann auch. Damit sowas nicht nochmal passiert, habe ich dann in der Folgezeit besonders gut auf den Autoschlüssel aufgepasst.
Unterwegs haben wir noch einen Dienstleister für „Tiger Wäsche“ entdeckt. Leider lief bei ihm das Geschäft nicht wirklich gut. Kein einziger Tiger weit und breit. Aber das schadet dem Anbieter nichts. Wer die anderen Raubkatzen diskriminiert hat es nicht besser verdient. Eine Löwenwäsche hat er nämlich verweigert.
Jetzt ging es aber endlich zum Trainingsgelände. Hamish, ein schottisches Highland Rind das bei McHeidy lebt, und ich haben erstmal gemeinsam den Bogen montiert. Den kann man nämlich für einen besseren Transport in mehrere Teile zerlegen und in einen schicken Koffer verpacken. Sehr praktisch!
Dann habe ich McHeidy gezeigt, dass Löwen von Natur aus gute Jäger sind, und mit vielerlei Jagdgerät umgehen können. Dementsprechend habe ich ganz spontan drei Pfeile ins Schwarze – ähhh nein, ins Goldene – geschossen. Zum Glück jagt McHeidy nur diese großen bunten Scheiben. Auf Tierattrappen oder gar echte Tiere zu schießen hätte mir überhaupt nicht gefallen! Aber McHeidy macht das wohl auch nicht um Futter zu erlegen, sondern als Sport. Das finde ich gut!
Nach dem Schießtraining waren wir – McHeidy, Hamish und ich – ganz schön hungrig. Deshalb haben wir dann schnell noch was Essbares gejagt und McHeidy hat es schließlich auch erlegt. Ganz ohne Pfeil und Bogen übrigens. Seht hier:
Auf dem Rückweg nach Hause zu McHeidy haben wir noch einen Umweg gemacht, und sie hat mir schon Mal ein bisschen was von Siegen gezeigt. Ich konnte zumindest aus der Ferne den Uni-Berg und die Siegtalbrück sehen.
Dann waren wir noch im Stadtteil Achenbach und haben auch direkt unter der Achenbachtalbrücke gestanden.
Vom Fischbacher Berg aus hat McHeidy dann noch ein Panoramafoto gemacht.
Am Samstagmorgen gab es erst ein kleines Frühstück und danach habe ich mich noch ein bisschen mehr mit Hamish angefreundet. Er hat mich sogar ein bisschen auf sich reiten lassen. Echt ein klasse Kumpel der Hamish.
Anschließend haben wir McHeidy ein bisschen beim Lernen für die Uni geholfen. Aber wir haben sie auch dabei erwischt, dass sie das Lernen immer mal wieder fürs Twittern unterbrochen hat…
Nachmittags sind wir dann nach Freudenberg gefahren. Dort haben wir uns die Altstadt angeschaut. Sehr historisch und romantisch. Da der Ort wohl in vielen Reiseführern erwähnt wird, gibt es auch viele Touristen. Nunja, ich darf mich darüber ja nicht beklagen – ich bin ja quasi selbst einer.
Nach einem netten Spaziergang durch Freudenberg sind wir noch zu einem Punkt gefahren, von dem aus wir uns einen Überblick über den Ort machen konnten. Auch von dort aus war Freudenberg sehr schön anzuschauen.
Auf dem Rückweg waren wir noch im Heestal. Die Gegend dort soll typisch für das Siegerland sein, hat McHeidy mir erklärt. Es gibt dort auch sehr viel Holzwirtschaft und eine Burg, die aber gerade renoviert wird.
Nach der Rückkehr vom Ausflug nach Freudenberg war der Tag für mich aber noch lange nicht vorbei. **Biotönnchen** hat mich nämlich noch mit zur Arbeit genommen. Nachtschicht in der Brauerei. Dort angekommen war ich zuerst etwas ernüchtert. Ich hatte mir so eine Brauerei von außen doch etwas spektakulärer vorgestellt. Hmmm, naja…aber dafür wurde es in der Brauerei umso besser!! Also erst Mal einchecken, damit die Arbeitszeit auch zählt und ran an die Arbeit.
Im Sudhaus, da wo das Bier gebraut wird, geht alles hochmodern zu. Niemand zu sehen, der Säcke mit Zutaten heranschleppt oder mit einem großen Rührer im Sudkessel herumrührt. Alles voll automatisch und computergesteuert. Faszinierend!
Meine erste Pflichtaufgabe war es, Fachliteratur zu wälzen und mir die grundlegenden Dinge anzulesen. Das ist natürlich insbesondere bei einer Nachtschicht ziemlich anstrengend und ermüdend. Deswegen hat **Biotönnchen** mich auch immer wieder mit Kaffee versorgt. Letztendlich war ich – weil ich ja so eine gute Auffassungsgabe habe 😉 – schnell in der Lage, die Anlage zu bedienen.
Nachdem ich einige Zeit Braumeister gespielt habe, hat **Biotönnchen** einen ausgedehnten Rundgang mit mir durch die Brauerei gemacht. Ich habe wirklich ALLES gesehen. So eine tolle Führung hat bestimmt noch niemand durch diese Brauerei bekommen. Da bin ich mir ziemlich sicher.
Wir sind quasi den Produktionsablauf abgeschritten. Vom Maischen über das Läutern bis hin zum Würze kochen. Besonders imposant fand ich diese riesigen Sudkessel. Was da für Mengen an Bier reinpassen. Ein Traum für jeden Biertrinker.
In der Brauerei gibt es sogar ein Besucherzentrum. Dort ist alles sehr anschaulich und hübsch hergerichtet. Während einer Nachtschicht kann man sich da wunderbar ungestört umschauen!
Zum Abschluss des Rundgangs haben wir uns draußen noch den Hopfengarten und die Grillecke angeschaut. Letztendlich mussten wir uns aber dann auch ein bisschen sputen, denn den Feierabend am frühen Morgen wollten wir ja schließlich nicht verpassen.
Jetzt war es schon Samstagmorgen, aber auch Zeit um erst Mal ein paar Stündchen zu schlafen nach der Nachtschicht. Aber als neugieriger Reiselöwe wollte ich natürlich nicht den ganzen Tag verschlafen. Und McHeidy und **Biotönnchen** hatten ja auch einen Stadtrundgang durch Siegen mit mir geplant. Ich nehme es schon mal vorweg: Es gibt wirklich einiges zu sehen in Siegen.
In Siegen gibt es beispielsweise zwei Schlösser. Eines liegt auf einem Hügel, das andere unten in der Stadt. Das obere war übrigens die Heimat der Grafen von Nassau. Heute beherbergt es das Siegerland-Museum. Und weil Rubens in Siegen geboren ist, hängen im Museum einige Bilder von ihm. Das alles haben mir McHeidy und **Biotönnchen** erzählt. Zeit um ins Museum zu gehen hatten wir keine.
Das untere Schloss hat schon viele Verwendungszwecke hinter sich. Kloster, Gefängnis und mittlerweile Universität. Der dicke Turm heißt auch tatsächlich Dicker Turm. Irgendwie logisch, oder?
Direkt neben dem unteren Schloss gibt es das Museum für Gegenwartskunst.
In der Poststraße gibt es Kühe aus Bronze. Angeblich hat sich daran schon mal jemand sein Auto aufgespießt. Warum macht man denn so was???
Anschließend haben wir uns noch die Nikolai-Kirche mit ihrem schönen „Krönche“ (=Krone!) von außen angeguckt.
Habt ihr gewusst, dass es in Siegen die steilste Fußgängerzone in Deutschland gibt? Nein? Ich bis dahin auch nicht. Ist aber so! Wer etwas fuß- oder huflahm ist, kann mit dem Hübbelbummler hoch- und runterfahren.
Nach diesem anstrengenden Stadtspaziergang ging es wieder nach Hause zur Grillparty für drei. Es gab leckere Sachen vom Grill und feine Erfrischungsgetränke. Danach habe ich noch mit McHeidy Cocktails gemixt. Die waren aber doch ein bisschen stark für mich. Mich hat es relativ schnell von den Tatzen gehauen. Deshalb bin ich dann doch schnell in mein Bettchen gekrabbelt, um mich für den nächsten Tag mit einem weiteren tollen Ausflug auszuruhen…
Den Sonntag haben wir mit einem englischen Brunch begonnen. Es gab Eier, Speck, Bohnen und Toast. Hui, da kann man sich für einen langen Tag aber gut stärken!
Nach dem üppigen Futter sind wir durch das bergige Wittgensteiner Land gefahren und haben die Wisent-Welt besucht. Die Befürchtung, die großen imposanten Tiere vielleicht gar nicht sehen zu können in ihrem riesigen Areal, war zum Glück umsonst. Die ganze Herde hat sich uns ausgiebig präsentiert. Also ich muss schon sagen – das sind wirklich große, aber gutmütig wirkende Tiere. In der Herde gibt es auch ein ganz junges Kälbchen. Das war nun wirklich total niedlich!
Zum Abschluss des Besuchs in der Wisent-Welt durfte ich sogar auf einem Wisent reiten. Okay, es war kein echtes…aber immerhin!
Auf dem Rückweg sind wir noch bei einem Köhler vorbeigekommen. Dass es diesen Beruf überhaupt noch hier in Deutschland gibt, hätte ich gar nicht gedacht. Ich dachte, die Holzkohle wird billig aus China importiert…
Am Ende der Rückfahrt sind wir noch an einem hübschen Kratzputz-Haus vorbeigefahren.
Montags hat mich McHeidy zu ihrer neuen Arbeit mitgenommen. Sie arbeitet in einem Autohaus, wo es ganz viele große und frisch polierte Neuwagen zu kaufen gibt. Die habe ich mir natürlich alle ganz genau von innen und außen angeguckt.
Nach der Arbeit musste noch ein bisschen für die Uni vorgearbeitet werden. McHeidy hat eine Kurzpräsentation eingeübt. Dabei konnte ich wieder ein bisschen helfen – ich habe den Presenter bedient. Zur Belohnung gab es Fischfutter. Also kein Futter für Fische sondern Fisch als Futter!
Am Dienstag, meinem letzten ganzen Besuchstag in Siegen, hat mir McHeidy die Universität gezeigt. Also zumindest einen Teil davon, denn die Gebäude der Uni sind in der ganzen Stadt verstreut. Da kann man sich nicht alles auf einmal anschauen. Wir waren in einem Hörsaal, der Bibliothek, in dunklen Kellergängen und haben vom oberen Teil der Gebäude die Aussicht genossen. Alles sehr interessant. Wenn ich mich irgendwann doch mal zu einem Studium entscheiden sollte, komme ich vielleicht nochmal her.
Nach dem Besuch der Uni sind wir noch in ein Einkaufszentrum in der Innenstadt gefahren. Dort habe ich Paul, das Schoko-Wisent getroffen. Ein sehr putziges Kerlchen.
Sehr faszinierend fand ich auch den Blick auf einen alten Lokschuppen mit Drehscheibe für die Loks.
Zu guter Letzt waren wir noch an der Sieg, dem Flüsschen, dass durch die Stadt fließt.
Abends habe ich mich dann noch ein bisschen nützlich gemacht und beim Kochen geholfen. Ich hatte den Job, Spargel zu schälen und Koteletts zu klopfen. Ich glaube, das habe ich ganz gut hinbekommen. Während der Arbeit lief im Fernseher eine Musiksendung – irgend so ein europäischer Wettbewerb. Der McHeidy hat das wohl ganz gut gefallen…
Und schon war wieder Mittwoch – Abreisetag. Nachdem ich mich mit ein paar leckeren Brötchenhälften für die Weiterreise gestärkt habe, habe ich mich brav verabschiedet und bin in mein Reisekistchen gehüpft. McHeidy sagte, sie will es schön einpacken. Sehen konnte ich das von drinnen natürlich nicht mehr.
Vielen Dank an McHeidy und **Biotönnchen** für die tolle Woche mit so vielen spannenden Abenteuern. Es hat mir riesigen Spaß gemacht bei und mit euch!
Jetzt bin ich schon wieder auf dem Weg. Es geht nach Bremen zu A.Meise. In Bremen hatte ich ja schon vorher ein paar Zwischenstopps. Jetzt bleibe ich dann Mal für etwas mehr als eine Woche dort. Ich bin gespannt, was mich im Ameisenhaufen von A.Meise so alles erwarten wird…
Da im Bericht nicht immer alle Bilder untergebracht werden können, könnt ihr alle Bilder dieses Abenteuers hier bestaunen:
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Freut mich, dass es dir bei uns gefallen hat! Mal schauen, wann es wieder passt. Noch eine schöne Weiterreise!
LG McHeidy