Ludwigs Abenteuer – Folge 156 – Teil 2

Ludwigs Abenteuer – Folge 156 – Teil 2

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Nach den letzten Umpack-Aktionen ging es dann endlich los. Erstmal zum Flughafen nach Düsseldorf, um von dort aus nach Oslo zu fliegen. Am Flughafen war noch reichlich Zeit für Kaffee und Snacks – wer will schon mit leerem Magen in ein Flugzeug steigen? Und ein bisschen Lesen zum Zeitvertreib ging auch noch.
Nach einem gemütlichen Flug sind wir gut in Oslo gelandet. Dort haben wir erstmal den Futterpegel im Magen wieder hochgefahren und dann Aker Brygge, einen Stadtteil von Oslo, angeschaut. Nach einem ausgiebigen Rundgang sind wir dann abseits der großen Touristenströme in den „Beer Palace“ eingekehrt, um dort Limonade zu bestellen. Da es in dem Laden nichts zum Essen gab, schickte der Wirt Martin ins Nachbarlokal, um dort Essen zu holen. Gesagt getan – Martin ging ins Nachbarlokal, bestellte dort sein Essen und das wurde tatsächlich dann in den Beer Palace rübergebracht. Sowas habe ich bislang noch nicht erlebt.

Ich möchte an dieser Stelle mal Werbung für den Reiseblog von Martin machen: Dort hat er die Reise noch ausführlicher dokumentiert, als ich das hier machen kann. Also schaut euch dort gerne mal um. Martin freut sich bestimmt darüber.

Dann war es auch schon langsam Zeit, ins Hotel zu gehen und sich vor der kommenden Etappe auszuruhen.

Die Nacht im Hotel in Oslo war kurz, denn unser Weiterflug nach Spitzbergen würde nicht auf uns warten. Also ein schnelles Sehr-früh-Frühstück und dann ab zum Flughafen.
Nach der Ankunft in Longyearbyen auf Spitzbergen konnten wir nicht sofort aufs Schiff. Also erstmal mit einem Bus eine Ausflugstour in Angriff genommen.
Wir sind unter anderem am Eingang des Global Seed Vault, einem riesigen unterirdischen Lager von Nutzpflanzensamen für den Fall einer ökologischen Katastrophe, vorbeigekommen. Rein kann man da allerdings nicht. Also haben wir uns nur das Umfeld ein bisschen angeschaut und sind dann weitergefahren. Nächste Station war dann das Svalbard Museum, in dem wir uns ein bisschen umgesehen haben. Und dann durften wir endlich an Bord gehen. Die MS Fram sollte dann für die nächsten Tage unsere schwimmende Unterkunft sein. Nach einem kurzen Moment der Erholung im Liegestuhl (mit Snacks) haben wir dann das Auslaufen beobachtet und zum ersten Mal das Essen an Bord genießen dürfen.

Früh am nächsten Morgen waren wir auf dem Weg nach Ny Alesund, der nördlichsten befestigten Siedlung der Welt. Schon viele Kilometer vor Erreichen von Ny Alesund mussten an Bord alle WLAN- und Bluetooth-Signale abgeschaltet werden, da in Ny Alesund hochempfindliche wissenschaftliche Messungen durchgeführt werden, die man natürlich nicht stören darf.
Die Siedlung hat sogar ein Museum. Das beschäftigt sich mit der Bergbaugeschichte des Ortes und wir haben ihm natürlich einen Besuch abgestattet.
Übrigens haben wir schon an diesem ersten Tag der Fahrt Gletscher, Wale, Eisbären und Rentiere gesehen. Ein guter Start für ein solches Abenteuer.
Eisbären werden an Bord des MS Fram auch serviert – aber selbstverständlich keine echten.

Am nächsten Morgen sind wir im Raudfjorden, im Nordwesten von Spitzbergen, angekommen. In der Hamiltonbucht konnten wir den Hamiltongletscher sehen, der dort in den Fjord fließt. Auf der anderen Seite des Fjordes gab es eine alte Walfängerhütte zu besichtigen.
Abends sind wir dann an der Sandbank Moffen angekommen, auf der Walrosse ihr Domizil haben. Dies war dann auch der nördlichste Punkt der Reise – nur noch 1.000 Kilometer vom Nordpol entfernt.

Einen Tag später standen zwei Fjorde im Nordwesten Spitzbergens auf dem Programm. Erst der Bjørnfjorden und danach der Magdalenefjord. Im ersten der beiden fließen gleich mehrere Gletscher ins Meer. Und man hat sogar gehört, dass Teile vom Ende der Gletscher abgebrochen und ins Meer gestürzt sind.
Wir haben uns die Gletscher nicht nur vom Schiff aus angesehen, sondern sind auch an Land gegangen. Und ich durfte auch eine Tatze auf den Gletscher setzen.
Den Abend habe ich chillig am Fenster der Kabine verbracht und die Aussicht genossen.

Ein Fjord sollte es dann auf Spitzbergen noch werden – also fuhren wir zum Kongsfjord, wo wir dann am nächsten Tag ankamen. Eigentlich waren wir sogar vorher schon da, denn in diesem Fjord liegt Ny Alesund. Nur dieses Mal interessierten wir uns nicht für die Siedlung, sondern für den Fjord und seine in ihm mündenden Gletscher.
Vor der Anlandung hieß es wieder umziehen, denn an Bord laufe ich ja nicht mit meiner Expeditionsjacke herum. Anschließend ging es mit den Booten rasant Richtung Insel. Von dort aus hatte man auch einen guten Blick auf unser Schiff.

Als nächstes stand ein Seetag während der Überfahrt nach Jan Mayen auf dem Programm. Den haben wir genutzt, um mal auf der Brücke vorbeizuschauen und den Reiselöwen das Kommando übernehmen zu lassen. Wie ihr wisst: nicht zum ersten Mal auf einem Schiff von Hurtigruten. Ich war übrigens nicht der einzige Plüschie auf der Brücke. Es gab tatsächlich noch ein paar weitere nicht-menschliche Mitreisende.
Anschließend wurde eine an Bord eine Schnitzeljagd veranstaltet. Man musste kleine Eisbären finden, zu denen man mit Rätseln hingeführt wurde. Zur Stärkung wurden frische Waffeln angeboten.
Insgesamt war es an dem Tag relativ ruhig an Bord. Die ersten Passagiere hatten wegen des Wetters mit Seekrankheit zu kämpfen.

Am Nachmittag des nächsten Tages erreichten wir dann Jan Mayen, eine kleine Vulkaninsel an der Südkante der Grönlandsee, die auch zu Norwegen gehört.
Wir konnten an Land gehen und haben uns umgeschaut. Nicht zu sehen war die Vulkanspitze – die war in Wolken gehüllt. Dafür gab es aber die Überreste vierhundert Jahre alter Walfänger, also die Schiffe mit denen damals Wale gejagt wurden. Und auch Knochen von Walen waren vor Ort. Dazu jede Menge Baumstämme, bei denen es sich wohl um Treibholz aus Sibirien handelte.
Auf Jan Mayen habe ich dann sogar noch eine Persönlichkeit aus Ushuaia/Argentinien getroffen, den Worldhopper Penguin. Er gehört einer Schulklasse und reist mit der MS Fram um die Welt, um seiner Schulklasse später von seinen Erlebnissen zu berichten. Wir zwei Abenteurer haben uns auf Anhieb gut verstanden. Und das nicht nur, weil ich bereits dreimal in seiner Heimatstadt zu Besuch war.

Weiter ging die Reise Richtung Grönland, erstmal wieder mit einem Seetag. Der wurde mit einer weiteren Schnitzeljagd -diesmla mit Teamaktivitäten- überbrückt. Wir hatten alle viel Spaß und der Tag ging wie im Flug vorbei.
Gegen Abend kam die Küste von Grönland in Sicht, aber der Kapitän hatte noch die Aufgabe, einen Weg durch das viele Treibeis in die Einfahrt zum Scoresby Sound zu finden.

Über Nacht hatte es der Kapitän geschafft und so waren wir im Hurry Inlet angekommen. Dort durften wir an Land und stießen gleich mal auf eine frische Spur eines Eisbären. Ich muss zugeben: Seine Tatzen waren größer als meine.
Als wir Nachmittags wieder aus dem Hurry Inlet hinausfuhren, haben wir einen mächtigen Eisberg gesehen, der wohl durch die Strömung angetrieben worden war und nun auf Grund lag.

Weiter ging es zum Sydkap, das sich tiefer im Scoresby Sound befindet. An Land waren wir ziemlich genervt von den vielen Mücken, die anscheinend großen Hunger auf Menschen und Reiselöwen hatten. Deswegen haben wir uns nicht lange dort aufgehalten und sind zügig wieder aufs Schiff zurück.
Ich wollte bei unserer schnellen Abreise vom Sydkap noch ein Reisesouvenir einstecken, aber Martin meinte, dass der Schädel des Moschusochsen zu groß fürs Reisekistchen sei – schade!
Nachmittags haben wir mit den kleinen Booten Eisberge erkundet. Das war viel besser als die Mücken.

Am nächsten Morgen waren wir in Ittoqqotormit angekommen, nachdem der Kapitän sich wieder durch Unmengen von Treibeis hindurchwinden musste. Aber er hatte es wieder geschafft. Das viele Eis hat uns aber den Landgang deutlich verkürzt, da die MS Fram sicherheitshalber früher wieder auslaufen musste, um nicht komplett vom Eis eingeschlossen zu werden. Trotzdem war natürlich ein kleiner Spaziergang durch den Ort mit den vielen bunten Häusern möglich.

Nach einem Seetag, an dem wir durch die Dänemark-Straße -die zwischen Grönland und Island hindurchführt- geschippert sind, haben wir uns dann Stykkishólmur auf Island genähert. Mittags ging es an Land zur Erkundung. Als erstes ging es in die Höhle eines Lava-Flusses. Anschließend hoch auf einen Vulkankegel. Praktischerweise hatte der Vulkankegel eine Treppe, die man hinaufsteigen konnte. Allerdings hatte die kein Geländer und es war dazu sehr stürmisch – eine schlechte Kombination.
Zurück auf dem Schiff haben wir uns dann gleich fertig gemacht, um zum letzten Abendessen einschließlich Verabschiedung von der Mannschaft nicht zu spät zu kommen.

Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück in Reykjavik gleich von Bord und Richtung Hotel, da wir noch einen Tag Aufenthalt auf Island hatten. Ein Freund von Katrin und Martin hat uns dort angeholt und ist mit uns gemeinsam auf Erkundungstour gegangen. Zuerst ein bisschen Vulkanlandschaft, dann zu einem Geothermiekraftwerk. Nach einem Futterstopp an einem typisch isländischen Rasthof ging es weiter zum Geysir, den wir unbedingt sehen wollten. Dort waren allerdings auch einige Reisegruppen – also ziemlich voll. Mit einem Abstecher zum Gullfoss, dem berühmten Wasserfall, endete dann die Ausflugstour auf Island.

Früh morgens um 04.00 Uhr kam der Shuttle-Bus, der uns zum Flughafen gebracht hat. Sechs Stunden vor Abflug. Das hätte so nicht sein müssen, aber naja… So war halt noch genug Zeit für Snacks vor dem Rückflug, die wir aus dem Hotel mitgenommen hatten. Mit einem ersten Flieger ging es nach Amsterdam, von dort aus weiter nach Düsseldorf und dann mit dem Auto nach Haltern. Nach den Erlebnissen der letzten zwei Wochen dann eher unspektakulär.

Zurück in Haltern wurde dann noch zwei Tage gechillt und über die auf der Reise gewonnenen Eindrücke geplaudert. Außerdem musste Katrin ja noch ein bisschen was in mein Reisetagebuch schreiben.
So ging das Wochenende schnell vorbei und es wurde Zeit, um Abschied zu nehmen.

Vielen Dank Katrin und Martin, dass ich euch wieder bei so einer außergewöhnlichen Reise begleiten durfte. Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Besuch bei euch…


Da im Reisebericht nicht immer alle Bilder untergebracht werden können, könnt ihr alle Bilder dieses Abenteuers hier bestaunen:


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12. Twitter-Reise, 8. Station

Ludwig ist zu Gast bei @beobachter5081 in Lörrach. Die Weiterreise ist für den 01.10.2024 geplant. Dann geht es weiter zu @BearsPipe nach Winterthur/Schweiz.

-1- Reisebericht(e) ausstehend.

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Neueste Kommentare
  1. Hallo und Guten Morgen ☕🥞🥐, Ludwig_Loewe du warst ja in meiner Geburtsstadt Heidelberg 😻 wohne da ja so 20km entfernt.