Ludwigs Abenteuer – Folge 141
Wie ihr schon am Ende meines letzten Reiseberichts lesen konntet, musste ich von meinem englischen Gastgeber Pete nicht per Reisekistchen und Posttransport in die Schweiz reisen, sondern konnte von den neuen Gastgebern – den Swiss Piper Bears – in London in Empfang genommen werden. Wie es der Zufall wollte, waren sie gerade für ein Twitter-Plüschie-Treffen auf der britischen Insel. Mit Hilfe von Laura und Bob, zwei Bekannten von Pete, wurde ich also in London persönlich übergeben. Und da bis zur Rückreise der Swiss Piper Bears in die Schweiz noch zwei Tage Zeit war, konnten wir die Gelegenheit nutzen, noch gemeinsam die britische Hauptstadt zu erkunden. Erst einmal war aber noch ein Treffen mit anderen Twitterern angesagt. Gemeinsam waren wir beim Nullmeridian in Greewich und auf der Cutty Sark, einem Museumsschiff.
Das Programm des ersten Tages war gut durchorganisiert. So schafften wir es noch, uns bei einem typisch englischen Afternoon Tea zu stärken, und uns abends mit weiteren Freunden zum Abendessen in einem Pub zu treffen.
Am nächsten Vormittag sind wir dann gemeinsam mit anderen Twitter-Plüschies ins British Museum und haben dort viele antike Fundstücke besichtigt. Anschließend haben wir die Tower Bridge erklommen, um die Aussicht auf London zu genießen. Hoch über der Themse gibt es übrigens einen Glasboden, sodass man von oben aufs Wasser schauen kann. Das traut sich nicht jeder, da drüber zu laufen. Für einen echten Abenteurer aber kein Problem. Nach dem mutigen Glasbodenabenteuer – für dessen Absolvierung ich einen Sticker als Erinnerung bekommen habe – haben wir dann noch einen Blick in den Maschinenraum des Towers geworfen. Auch sehr interessant.
Mit den Freunden Laar und Beamic waren wir dann noch in einem Pub, um uns ein wenig zu stärken.
Einen Tag später war dann Tag der Reise von London in die Schweiz. Zum Glück ging der Flug erst später am Tag, sodass wir vorher noch ein bisschen was unternehmen konnten. Nachdem wir uns das Parlament und den Big aus der Nähe angeschaut haben ging es zum Sky Garden. Der Sky Garden ist eine Kombination aus Gartenanlage, Aussichtsplattform und exklusiven Restaurants und Bars in den oberen drei Stockwerken eines Wolkenkratzers. Von dort aus kann man wunderbar auf London hinabschauen.
Weiter ging es zu einer Besichtigung römischer Überreste im Mithras-Tempel um im Amphitheater – also den Teilen, die davon übriggeblieben sind.
Zum Abschluss des London-Besuchs waren wir noch am Trafalgar Square und haben dort noch einen Löwen getroffen.
Am späteren Nachmittag ging es dann mit dem Flieger in die Schweiz und dann nach Winterthur, dem Wohnort der Swiss Piper Bears. Der Tag fand seinen Ausklang beim Kosten der Mitbringsel aus London – Whisky und Gin.
Nach einer Nacht in Winterthur und einem leckeren Mittagessen sind wir schon wieder aufgebrochen. Es sollte für ein paar Tage nach Sils ins Engadin gehen. Also rein ins Auto und ab auf die Piste. Das Wetter war nicht gerade einladend, aber Abenteuer erleben kann man auch bei Regen.
Am nächsten Tag sind wir mit der Rhätischen Bahn nach Cavaglia ins Puschlav gefahren. Das Puschlav ist ein italienischsprachiges Südtal in der Schweiz. Mit der Bahn fährt man unter anderem über den Berninapass und am Lago Bianco vorbei, um dorthin zu gelangen. Kenner meiner Abenteuer wissen, dass mir diese Gegend nicht ganz unbekannt ist.
Südlich von Cavaglia waren wir im Gletschergarten. Dort kann man sogenannte Gletschertöpfe, topf- bzw. schachtartige Vertiefungen im Felsgestein, die durch fließendes Wasser im Bereich von Gletschereis entstanden sind, anschauen. Außerdem gibt es dort einen tollen Aussichtspunkt, von dem aus man ins Puschlav und auch Richtung Alp Grüm schauen kann. Wer kein Fernglas dabei hat, der kann durchs Fernrohr schauen.
Einen Tag später haben wir einen Ausflug nach Zuoz gemacht. In diesem Ort wird romanisch gesprochen. Romanisch ist die vierte Landessprache der Schweiz, spielt aber nur eine untergeordnete Rolle, da diese Sprache nur von zwei Prozent der Bevölkerung gesprochen wird.
Den Steinbock, das Wappentier von Graubünden haben wir nicht nur als Statue im Ort gefunden, sondern auch in quicklebendiger wilder Variante. Und auch den Schellenursli konnten wir im Ort mit den vielen traditionellen Engadiner Häusern antreffen. Im Parkhaus gab es Glasbilder wie in einer Kirche. Das Motiv „Afrika“ hat mir übrigens besonders gut gefallen.
Der Tag wurde auch dazu genutzt, um meine Expeditionsjacke, die während meiner ganzen Abenteuer doch merklich gelitten hat, zu reparieren und einen Blick in meinen Wandkalender zu werfen und in Erinnerungen zu schwelgen.
Abends gab es dann noch eine Pizza und einen Braulio.
Mit dem Auto ging es am nächsten Vormittag nach Chiavenna in Italien. Wir haben eine ganze Zeit lang einen Postbus „verfolgt“ und beobachtet, wie er durch die engen Serpentinen und die schmalen Felsöffnungen manövriert wurde. In Chiavenna haben wir uns ausgiebig umgeschaut, haben auf dem Markt einige Einkäufe getätigt und haben zum Abschluss noch ein leckeres Eis gefuttert.
Etwas von den Einkäufen in Chiavenna gab es nach der Rückkehr nach Sils abends auch gleich auf den Tisch.
Dann war es Zeit, um wieder nach Winterthur zurückzukehren. Unterwegs konnte ich vom Bahnhof in St. Moritz aus noch einen Blick auf den St. Moritzer See werfen.
Nachdem wir wieder bei den Swiss Piper Bears zuhause waren, haben wir uns auf einige Desserts gestürzt, die auf dem Hochzeitsbuffet der Nachbarn übriggeblieben waren.
Nach den Tagen im Engadin waren dann erstmal zwei ruhigere Tage angesagt. Diese habe ich dazu genutzt, um einen Solarstromgenerator mitsamt der dazugehörigen Solarpanels zu inspizieren. Mit diesem Solarstromproduktionsgerät wird bei den Swiss Piper Bears unter anderem die Balkonbeleuchtung betrieben. Auf der kann man übrigens auch gut herumklettern.
Mit der S-Bahn sind wir für einen Tag im Büro nach Zürich gefahren. Ich habe während des Bürotages viel vor mich hingedöst und zwischendurch den Blick auf den Hausberg von Zürich, den Üetliberg, genossen.
Nach zwei weiteren ruhigen Tagen haben wir uns wieder auf den Weg ins Engadin gemacht. Auf dem Weg dorthin haben wir aber erst einen Abstecher zur Diavolezza, einem Joch in Graubünden, gemacht. Auf der Fahrt zur Diavolezza Talstation konnte ich den Lokführer der Rhätischen Bahn bei der Arbeit beobachten. Von der Diavolezza Talstation ging es mit der Seilbahn hinauf auf den verschneiten Berg. Kein Wunder, dass es dort noch Schnee hatte, denn die Diavolezza liegt auf fast 3.000 Metern Höhe. Wir hatten eine schöne Aussicht auf die umliegenden Berge und haben im Schnee und auf einer Pistenraupe viel Spaß gehabt.
Nach einer guten Stunde oben auf der Diavolezza ging es dann wieder mit der Seilbahn hinab. An der Talstation haben wir uns dann noch die Schneekanonen genauer angeschaut und uns sogar hineingesetzt.
Bei der Weiterfahrt nach Sils konnten wir einen Blick auf den Morteratschgletscher werfen. In Morteratsch haben wir einen kleinen Snack verputzt, bevor es dann endgültig nach Sils ging.
In den folgenden Tagen haben wir dann von Sils aus wieder einiges unternommen.
An einem Tag sind wir nach St. Moritz gefahren und haben uns dort insbesondere dem Schellenursliweg gewidmet. Aber auch das Skigebiet, in dem schon fünfmal alpine Skiweltmeisterschaften stattgefunden haben, haben wir uns angeschaut. Nach einer Wanderung zurück nach St. Moritz und der Rückfahrt nach Sils haben wir diesen Tag mit der Zubereitung und dem Verdrücken riesiger Burger ausklingen lassen.
Am nächsten Tag sind wir nochmal nach Monteratsch gefahren, um uns den Gletscher, bzw. das, was davon noch übrig ist anzuschauen. Auf dem Weg den Berg hinaus findet man große Hinweistafeln, bis wohin der Gletscher einst reichte. Es ist schon erschreckend zu sehen, wie weit er sich auf den Berg zurückgezogen hat. Da mich das ein wenig bedrückt hatte, habe ich abends zur Aufmunterung ein besonders leckeres Futter bekommen.
Auch in Sils selbst waren wir natürlich wieder unterwegs. In den beiden Ortsteilen Sils Maria und Sils Baseglia gibt es viele schöne Häuser, darunter auch das des Philosophen Nietzsche, und eine nette Kirche. Und nicht zu vergessen den Silsersee, den ich ja schon aus dem Winter kenne, als ich damals dort mit zum Langlauf auf dem zugefrorenen See war.
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