Ludwigs Abenteuer – Folge 39
Von Berlin aus bin ich nach einer erstaunlich kurzen Reise von drei Tagen freitags in Tartu / Estland angekommen. Leider war es Freitag der 13., und das hat mir tatsächlich etwas Unglück eingehandelt. Mein Gastgeber war nämlich nicht zuhause und so wurde mein Reisekistchen woanders abgegeben.
Umso größer war dann natürlich die Freude, als das Reisekistchen montags aufging und ich von Karu Nässu (Karu ist estnisch und heißt Bär) und seinen Freunden befreit und begrüßt wurde. Da auf meinem Reisekistchen der Sicherheitshinweis „Vorsicht! Hungriger Löwe!“ angebracht ist, wurden mir sofort ein paar Leckereien angeboten. Wahrscheinlich hatten Nässu und sein Freund George ein bisschen Angst, dass ich gefährlich für sie sein könnte. Aber ich habe beide sehr schnell von meiner Friedfertigkeit überzeugen können.
Nässus Menschin arbeitet in einem Spielzeugmuseum. Was lag da näher, als sich gleich zu Beginn meines Besuches dort einen ersten Überblick zu verschaffen. Also haben wir das getan; ich wusste aber, dass wir zu einem späteren Zeitpunkt noch ein bisschen mehr Zeit dort würden verbringen können.
Nach dem ersten Blick in Spielzeugmuseum haben wir uns auf den Weg zum estnischen Nationalmuseum gemacht. Es ist ein ganz moderner Bau, der die Ausstellungen beherbergt. Auf dem Weg dorthin fiel mir auf, wie kalt es doch im Winter in Estland ist. Sogar meine felligen Löwentatzen haben ziemlich gefroren. Zum Glück gab es im Nationalmuseum einen Handschuhverkauf, der sogar Handschuhe in meiner Größe führte. So war das Problem mit den eingefrorenen Tatzen schnell erledigt und wir konnten uns auf die Ausstellung konzentrieren. Dort haben wir sehr viele schöne und interessante Ausstellungsstücke entdecken können. Um einige besondere Ein- und Ausblicke zu genießen, hat Nässu mir mein Sicherheitsgeschirr angelegt und mich an verschiedenen Orten sicher abgeseilt. Toll, wenn man ein Museum so erkunden kann.
Da Saunas in Estland sehr beliebt sind, gibt es sogar im Nationalmuseum eine Sauna. Natürlich nur zum Angucken und nicht zum Ausprobieren.
Nach dem Besuch im Nationalmuseum haben wir noch einen Spaziergang durch Tartu gemacht. Nässu hat mir seine schöne Stadt gezeigt und ich war ehrlich beeindruckt. Besonders gut gefallen hat mir das Gebäude der Universität von Tartu.
Während meines Aufenthalts bei Nässu musste seine Menschin im Auftrag des Spielzeugmuseums für einige Tage nach Finnland reisen. Was konnte da näherliegen, als das Nässu und ich sie begleiten?
Also sind wir gemeinsam mit dem Flugzeug nach Helsinki und von dort aus mit dem Zug weiter nach Tampere gereist. Dort konnten wir dann das Vapriikki, ein sehr großes Museum das eigentlich aus mehreren verschiedenen Museen besteht, erkunden. Wir waren zum Beispiel im Puppenmuseum und im Spielemuseum.
Eine weitere Station unserer Reise nach Finnland war dann das Spielzeugmuseum in Espoo, wo wir auch wieder viele tolle Einblicke gewinnen konnten.
Nach unserer Rückkehr nach Tartu hatte ich noch eine ganz merkwürdige Begegnung. Ein reisender Stein, der einen eigenen Blog hat. Wahnsinn, oder? Ein reisender Löwe ist ja heutzutage nichts Ungewöhnliches mehr, aber ein Stein? Sein Markenzeichen ist übrigens die Mütze, die er ständig trägt…
Nach den vielen ausgiebigen Museumsbesuchen war es dann aber auch endlich an der Zeit, das Spielzeugmuseum in Tartu intensiv zu erkunden. Ganz zu Beginn war ein Besuch beim Maskottchen des Museums, Karu Lillekäpp (übersetzt Bär Blumenpfote), angesagt. Danach haben Nässu und ich nicht nur das Museum angeschaut, sondern wir haben in den verschiedenen Abteilungen gespielt und getobt. So etwas kann man natürlich nur machen, wenn man einen Mitarbeiter des Museums auf seiner Seite hat. Das darf selbstverständlich nicht jeder Besucher!
Und dann war meine Zeit in Estland auch schon wieder vorbei. Wie immer ist mir der Abschied sehr schwer gefallen, aber ich habe zur Erinnerung noch einige kleine Präsente mit auf den Weg bekommen, damit ich mich immer schön an diesen Besuch erinnern kann.
Mach es gut mein Freund Nässu!
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