Ludwigs Abenteuer – Folge 10
Von Dinkelsbühl aus ging meine Reise weiter nach Bruchhausen-Vilsen zu Struppi. Leider hat sich die Post dieses Mal ziemlich viel Zeit mit dem Transport meines Reisekistchens gelassen. Ganze vier Tage habe ich im dunklen Kistchen gesessen und mich gelangweilt, bis Struppi mich endlich befreien konnte. Vielleicht sollte mein Tourmanager über ein neues Reisekistchen nachdenken, das für solche Fälle etwas luxuriöser ausgestattet ist…
Nun ja, immerhin war ich gerade noch rechtzeitig genug bei Struppi, um mit ihm auf einen mehrtägigen Arbeitstörn zu gehen. Aber dazu gleich mehr.
Nach meiner Ankunft hat mir Struppi erstmal ein leckeres Frühstück serviert und anschließend war Wellness angesagt. Danach hatte ich eine herrlich gebürstete Mähne…
Nachmittags sind wir dann noch ein Eis essen gegangen.
Am nächsten Tag – Samstag – sind Struppi und ich erst nach Bremen gefahren und von dort aus nach München geflogen. Das war der erste von vielen Flügen, die ich mit Struppi gemacht habe. Aber nur einer von zweien, bei denen wir im Passagierbereich saßen.
Ich verstehe gar nicht, warum so oft über die fehlende Beinfreiheit in Flugzeugen diskutiert wird. Ich fand es sehr bequem und geräumig! Als kleinen Snack gab es unterwegs ein Stück Marmorkuchen. Der war sehr lecker. Allein dafür hat sich schon fast der Flug gelohnt.
Damit war der erste „Arbeitstag“ schon fast erledigt. Es ging in München nur noch ins Hotel und dort auf einen Absacker – eine Bionade – in die Platin-Lounge des Hotels. Da es am nächsten morgen früh losgehen sollte, sind wir danach auch schnell auf dem Zimmer verschwunden.
Am Sonntagmorgen, dem ersten richtigen Arbeitstag mussten wir richtig früh wieder los und am Flughafen unser Arbeitsgerät – das Flugzeug mit der Kennung D-AILA – übernehmen. Struppi hat erstmal einige Programmierungen vorgenommen und anschließend wurde der Outsidecheck durchgeführt. Dabei durfte ich dann erstmals helfen. Wir haben das Fahrwerk inspiziert, uns die Tankanzeige angeschaut und das Triebwerk begutachtet.
Zuerst sind wir dann mal schnell nach Düsseldorf und direkt wieder nach München zurückgeflogen. Kurz vor der Landung in Düsseldorf konnte ich mal nach Hause winken, ich weiß aber nicht, ob mich der Günni oder einer der Menschen gesehen hat.
Nach der Rückkehr nach München wurde das Flugzeug nochmal schnell gecheckt und dann sind wir in die Hauptstadt Frankreichs – nach Paris – geflogen. Da wir nicht wirklich viel Zeit hatten, konnten wir von der Stadt leider nicht viel sehen. Also wer behauptet, dass Piloten nur zum Sightseeing unterwegs sind hat schon mal nicht Recht. Ich kann da jetzt aus Erfahrung sprechen. Aber wohlgemerkt nicht IMMER – manchmal natürlich schon.
Nach einer kurzen Nacht im Hotel in Paris ging der erste Flug des Tages wieder zurück nach München. Dort sind wir dann in einen anderen Flieger umgestiegen. Der war noch ganz neu – erst einen Monat alt. Ich bin mir nicht sicher, aber er hatte noch so einen Neuwagengeruch. In München habe ich dann auch wieder fleißig beim Outsidecheck mitgeholfen. Ich musste zum Beispiel prüfen, ob wir genug Sprit an Bord hatten. Knapp 12,5 Tonnen sollten es sein. Als ich kontrolliert habe, hat es fast schon gestimmt, aber der Tankwart war ja noch an der Arbeit. Also habe ich mal schnell die Sicherungen gecheckt und das Fahrwerk geprüft.
Besonders im Cockpit konnte man sehen, dass es ein ganz neuer und moderner Flieger war. Er wird zum Beispiel mit einem Stick gesteuert. Wirkt ein bisschen wie ein Videospiel…
Der nächste Flug ging dann nach Oslo. Dort haben wir dann Feierabend gemacht und Struppi hat mit mir die Stadt erkundet. Wir waren am Königspalast und am Nobelpreis Haus, haben die Universität gesehen und uns über die Studiengänge für Reiselöwen informiert, und sind dann schließlich zum Hafen. Dort haben wir mit einem Boot eine Rundfahrt gemacht. Das hat richtig viel Spaß gemacht, auch wenn der Fahrtwind meine Mähne ganz schön zerzauselt hat.
Dieser Ausflugstag war so anstrengend, dass ich doch ganz froh war, als wir wieder zurück im Hotel waren. Ich bin dann auch sofort in mein großes Bettchen gekrabbelt und habe tief und fest geschlafen. Soll ich euch verraten, was ich in dieser Nacht geträumt habe? Ich habe von der Gründung einer eigenen Airline geträumt. Ich werde sie Ludwighansa nennen und den Struppi als Chefpiloten einstellen. Das Design meiner Flugzeugflotte steht mittlerweile auch schon fest. Vielen Dank an @A3803 für den tollen Entwurf, den ich 1:1 übernehmen werde.
Übrigens habe ich auch geträumt, dass von der Gründung meiner Airline sogar im Fernsehen berichtet wird…
Am nächsten Morgen ging es wieder sehr früh Richtung Flughafen. Der erste Flug des Tages hat uns mal wieder nach München geführt. Dort war das Wetter so schlecht, dass ich den Struppi mal alleine zum Outsidecheck geschickt habe. Ich habe in der Zeit ein bisschen im Cockpit relaxt und mir von den Stewardessen ein paar gekühlte Getränke bringen lassen.
Geflogen sind wir an dem Tag dann erst noch einmal nach Düsseldorf und zurück, und anschließend nach Köln. Da hatten wir wieder ein bisschen Zeit und Struppi hat mir den Kölner Dom gezeigt. In den haben wir uns auch sofort hinein geflüchtet, als es zu gewittern anfing. Das Wetter hat es an diesem Tag nicht wirklich gut mit uns gemeint.
Abends im Hotel war dann der Struppi mal so richtig müde. Als kleines Dankeschön für seine dauerhafte gute Betreuung habe ich ihm an diesem Abend die Pilotenuniform gebügelt. Seine Mütze wollte er übrigens nicht gebügelt haben. So eine Mütze brauche ich später als Airline-Besitzer auch. Nur ein bisschen kleiner. Das Logo könnte ich übernehmen – LH für Ludwighansa würde ja schon passen.
Am letzten Tag unserer kleinen Flugtour sind wir erst wieder nach München. Von da aus ging es nochmal nach Paris und wieder zurück. Als ganz normale Passagiere sind wir dann wieder nach Bremen geflogen und zu Struppi nach Hause gefahren. Das waren ein paar sehr spannende Arbeitstage, die ich mit Struppi erleben durfte. Ich hätte damit gerne noch ein bisschen weitergemacht, aber Struppi meinte, dass er erst mal ein paar Tage Urlaub abfeiern muss und seine nächste Tour erst nach meiner Abreise stattfindet. Eigentlich schade, aber andererseits hatte ich so noch die Chance ein paar andere Dinge mit Struppi zu erleben.
Den Urlaubsbeginn von Struppi haben wir dann auch erstmal mit einer leckeren Portion Eierliköreis gefeiert.
In den zwei folgenden Tagen durfte ich miterleben, was es bedeutet, wenn sich Hausbesitzer über Handwerker ärgern. Bei Struppi sollten einige Ausbesserungen erledigt werden, aber was die Handwerker am einen Ende ganz machen, machen sie am anderen Ende wieder kaputt. Kein Wunder, dass Struppi sich an diesen beiden Tagen ziemlich viel und oft geärgert hat, und insgesamt ein bisschen gestresst war. Um nicht dauernd im Weg zu stehen, habe ich mir ein hübsches Plätzchen auf dem Sonnendeck gesucht und mich von den Strapazen der Arbeitshalbwoche erholt.
Und damit war dann auch schon die erste Besuchswoche bei Struppi vorbei.
Samstags sind wir dann auf eine Geburtstagsfeier nach Hamburg gefahren. Da haben wir es richtig krachen lassen und uns einige Cocktails gegönnt. Davon gibt es zum Glück keine Fotos. Sonst würdet ihr vielleicht noch was Schlechtes über mich denken. Ich kann euch aber ein Gruppenfoto von mir und meinen „besten Freunden“ vom Sonntagmorgen zeigen…
Im Laufe des Vormittags ging es Struppi und mir dann schon wieder viel besser. Also haben wir den Tag genutzt und sind erstmal zum Hafen und zu den Landungsbrücken gefahren und haben uns eine schöne Zeit an der Elbe gemacht. Danach sind wir zum Hamburger Frühlingsdom – einem Volksfest. Struppi und ich haben uns besonders für die Wilde Maus interessiert, mit der wir auch gleich mal eine Runde gedreht haben. Das hat viel Spaß gemacht.
Abends wollten wir ja ins Musical „Phantom der Oper II“ gehen. Doch zuerst gab es mal einen großen Schreck. Die Eintrittskarten lagen im Zimmersafe vom Hotelzimmer, und das Ding wollte einfach nicht mehr aufgehen. Ich bin ja schon ein kleines bisschen panisch geworden, aber Struppi hat die Ruhe behalten und so konnten die Karten rechtzeitig aus dem Safe befreit werden.
Trotz der kleinen Verzögerung waren wir pünktlich im Musical. Es war wirklich sehr schön. Struppi meinte hinterher, ich hätte zwischendurch sogar ein bisschen geweint. Aber da hat er sich geirrt – ich hatte nur was im Auge. Wahrscheinlich wegen dem Pollenflug oder so. Ist doch klar, oder?
Die letzten zwei Tage bei Struppi habe ich mich noch ein bisschen nützlich machen können. Es sollte nämlich im Haus einiges an Farbe an die Wände geschmiert werden und vorher mussten ein paar Sachen abgeklebt werden. Das war meine Aufgabe, die ich – selbstverständlich – mit Bravour gemeistert habe. Außerdem habe ich dann auch noch geholfen, einen Sessel für das Gästezimmer aufzubauen. Zur Belohnung hat mir Struppi dafür sogar noch eine tolle Kette geschenkt.
Am letzten Abend meines Besuchs haben wir dann richtig schön Abschied gefeiert. Es gab eine Kartoffelsuppe, leckeren Kaffee und zum krönenden Abschluss noch Champagner. Der Struppi weiß was gut ist!
Und dann war er mal wieder gekommen. Der Moment, in dem Abschied genommen werden muss. Auch wenn es uns beiden nicht leichtgefallen ist, hat mich Struppi noch ins Reisekistchen gebracht und nachgeschaut, ob ich es auch wirklich bequem habe…
Jetzt bin ich unterwegs nach Stuttgart zu Nika. Ich bin gespannt, was ich bei und mit ihr so alles erleben werde…
Da im Bericht nicht immer alle Bilder untergebracht werden können, könnt ihr alle Bilder dieses Abenteuers hier bestaunen:
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Auf meiner Abenteuerkarte könnt ihr euch auch übersichtlich anschauen, wo mich meine Reise bisher hingeführt hat und welche weiteren Zielorte bereits geplant sind.
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