Ludwigs Abenteuer – Folge 82 – Teil I
Nach dem kurzen Zwischenstopp Zuhause begann meine fünfte Twitter-Reise mit dem Besuch bei BigTurtler in der Nähe von Stuttgart – dem längsten Einzelbesuch meiner bisherigen Reisen.
Nach meiner Ankunft wurde ich von vielen Augenpaaren begutachtet und freundlich begrüßt. BigTurtler lud mich sofort in eine nett eingerichtete Sitzecke ein, um mich mit kleinen Snacks und Getränken zu versorgen, und mir vorfreudig aufgeregt davon zu berichten, welche Abenteuer mich in den kommenden Wochen erwarten würden. Das hörte sich alles mächtig spannend an – und genau das wurde es dann auch.
Am nächsten Tag ging es dann auch gleich mal auf einen Tagesausflug nach Stuttgart. Nachdem wir mit der Bahn dort eingetrudelt waren, ging es zunächst in den Chinesischen Garten. Dort konnte man nicht nur viel Schönes bestaunen und die Aussicht auf die Stadt genießen. Die vielen Felsen boten sich zudem geradezu dazu an, BigTurtler ein wenig mit der Kunst des Kletterns vertraut zu machen. Nicht unbedingt eine typische Freizeitbeschäftigung für Schildkröten, aber BigTurtler zeigte wirklich großes Talent. Wir beschlossen, seine Kletterkünste während meines Besuchs stetig zu verbessern…
Nach einem Mittagessen zur Stärkung sind wir dann weiter auf den Schlossplatz, wo gerade zahlreiche Lichtinstallationen für eine bevorstehende Veranstaltung aufgebaut wurden.
Danach hat mir BigTurtler noch das Parlament gezeigt und nach einem Zwischenstopp in einer FoodLounge haben wir noch einen Blick auf die große Baustelle der Deutschen Bahn im Schlossgarten geworfen. Die habe ich mir im Frühjahr 2016 schon einmal mit Nika angeschaut – und irgendwie hat sich seitdem nicht so wirklich viel verändert…
Abends gab es nach der Rückkehr noch ein paar leckere Schokokugeln in der TurtleLounge.
Die nächsten Tage haben wir mit ein wenig Relaxen und Sightseeing in TurtleTown verbracht. Die Mensch von BigTurtler läuft immer recht viel durch die Gegend und hat uns bei ihren Trainingsläufen durch den Ort mitgenommen. So habe ich in kürzester Zeit viel von TurtleTown gesehen und konnte mir einen guten Eindruck verschaffen, wo BigTurtler lebt. Zwischendurch hat mir BigTurtler immer wieder ein bisschen von den Plänen für die bevorstehende große Reise berichtet. Ich muss zugeben, dass ich dabei echt ungeduldig wurde.
Bevor es dann so richtig mit den Reisevorbereitungen losging, haben wir noch einen Ausflug nach Ludwigsburg (warum gefällt mir dieser Stadtname eigentlich so gut?) unternommen. Nachdem wir uns erst einige schöne Orte dort angeschaut haben – unter anderem ein großes Schloss – haben wir den ehemaligen Geschäftspartner der Mensch von BigTurtler besucht. Dabei habe ich erfahren, dass BigTurtler dort früher selbst gewohnt hat und erst später zu seiner Mensch umgezogen ist.
Die anschließenden Tage wurden dann für die intensive Reisevorbereitung genutzt. Die Mensch hatte natürlich so einiges an Klamotten auszuwählen für die Reise, denn wir wollten insgesamt vier(!!!) Wochen unterwegs sein. Unter anderem hat sie ganz viele lustige Schuhe eingepackt. Dann mussten die richtigen Koffer für die Reise ausgewählt, das Taschengeld gezählt und sortiert, letzte Pläne geschmiedet und immer wieder das bevorstehende Wetter kontrolliert werden. Und auch ich habe dann noch eine Urlaubsausstattung zur Verfügung gestellt bekommen: Eine Baseballmütze, diverse (Sonnen-)Brillen und ein neues Smartphone zum Twittern. Jetzt konnte eigentlich nichts mehr schiefgehen.
Und dann ging es endlich los. Wir – also BigTurtler, Oskar (das Schaf), Gustav (der Ziegenbock), die Mensch und ich – wurden von einer großen schwarzen Limousine in TurtleTown abgeholt und zum Flughafen nach Stuttgart gebracht. Nach einem Besuch der Business-Lounge inkl. Verzehr diverser Häppchen sind wir dann nach Frankfurt geflogen und haben in einem Hotel direkt am Flughafen eingecheckt, um gleich am nächsten Morgen weiterzufliegen.
Nach dem Aufstehen am nächsten Tag konnten wir uns das Frühstück im Hotel sparen. Wir sind sofort zum Flughafen und haben in der Lufthansa Business Lounge unser Frühstück bekommen. So konnten wir dann gut gestärkt ein riesiges Flugzeug – einen A380 – besteigen und es uns in der Business Class gemütlich machen. Dieser Flieger hat uns dann nach Los Angeles gebracht. Jedoch nicht ohne zahlreiche leckere Snacks und viele Getränke an Bord.
In Los Angeles angekommen war dann Umsteigen angesagt. Denn L.A. war ja nicht das Ziel unserer Reise. Daher ging es nach einem kurzen Aufenthalt in den nächsten Flieger und weiter Richtung Westen. Einige Stunden, Flugmeilen, Snacks und Drinks später kamen wir dann an unserem Reiseziel an: Honolulu auf O’ahu / Hawaii. Dort wurden wir bereits von einem Chauffeur erwartet, der uns ohne Umwege in unser Hotel gebracht hat (was der wohl gedacht, als sich für ihn herausstellte, dass seine erwarteten Gäste Plüschis sind?). Nach dieser langen Reise waren wir alle froh, endlich vor Ort – also quasi am anderen Ende der Welt – angekommen zu sein. Und da es sowieso schon spät am Abend war, sind wir einfach nur noch ins Bett gefallen.
Am ersten vollen Tag in Honolulu ging es nach dem Frühstück erstmal zum Waikiki Beach Park und zum Meer. Danach ging es zügig zur Expo des Honolulu Marathon, denn die Mensch musste sich ihre Startnummern und Raceshirts abholen. Ja…richtig gelesen – die Mensch vom BigTurtler hatte sich zu zwei Läufen des Honolulu Marathon 2018 angemeldet und brauchte selbstverständlich ihr Equipment. Anschließend gab es Mittagessen und viel Entspannung auf einer gemütlichen Strandliege. Schließlich musste sich ja die Mensch noch mental auf ihre beiden Läufe in den nächsten Tagen vorbereiten. Und da wollten wir sie nicht von abhalten. Aber selbstverständlich sind wir zwischendurch auch ein bisschen herumgelaufen und haben alles bestaunt. Ganz besonders ich. Denn BigTurtler und seine Mensch waren ja nicht zum ersten Mal in Honolulu und kennen sich dort bereits bestens aus.
Ein großes Highlight stand noch vor den Läufen beim Honolulu-Marathon auf unserem Programm. Nämlich die große Parade am Pearl Harbor Day. Leider hat es während der Parade viel geregnet, so dass sich Turtler und ich die meiste Zeit unter einem transparenten Regencape verstecken und schützen mussten. Dementsprechend kann ich euch auch keine Bilder von mir bei der Parade präsentieren.
Nach der Parade gab es dann noch das wöchentliche(!!!) Freitagabend-Feuerwerk. Ja, tatsächlich! Jeden Freitag gibt es in Honolulu ein großes Feuerwerk. Das ist klasse!
Dann kam für die Mensch der erste große sportliche Tag unseres Hawaii-Aufenthalts. Der Kalakaua Merrie Mile Lauf. Ein Lauf über die Distanz von einer Meile. Für die Teilnehmer quasi ein kleines Warm-up-Programm für die eigentlichen Läufe am folgenden Tag. Schon um sechs Uhr morgens war der Start und die Mensch hat Turtler und mich in der PTE (Plüschi-Trage-Einheit) knapp unter 14 Minuten im Regen die Strecke entlang getragen. Nach dem Lauf sind wir an den Strand, um die Zeit bis zur Siegerehrung zu überbrücken. Erfreulicherweise bekommen nicht nur die ersten unter den Platzierten eine schöne Medaille, sondern alle Teilnehmer. Nach der Siegerehrung haben wir noch ein bisschen Regenbögen geguckt und dann – weil in Deutschland mittlerweile schon Mitternacht vorbei war – meinen Geburtstag gefeiert. Geburtstag in Honolulu – das ist schon toll, oder? Und wegen der Zeitverschiebung dann auch noch 35 Stunden feiern statt „nur“ 24 Stunden.
Turtler hatte für mich eine Geburtstagsparty organisiert. Es gab leckeres Essen (Kalua Pork Loco Moco und Schokomuffin), super Geschenke und schöne Deko. Einfach fantastisch. Nach der ausgelassenen Party waren Turtler und ich ganz schön erschöpft und waren froh, dass wir den Lauf am kommenden Tag nicht auf unseren eigenen Flossen und Tatzen absolvieren mussten…
Nach einer sehr kurzen Nacht waren wir um kurz vor drei Uhr startklar und machten uns auf den Weg zum Start des 10-Kilometer-Laufs, der um fünf Uhr (morgens!) beginnen sollte. In einer riesigen Menschenmasse warteten wir auf das Startsignal, das nicht zu übersehen war – ein Feuerwerk. Oder war es doch nur mir und meinem Geburtstag zu Ehren? Egal – es gab ein Feuerwerk und die Mensch lief mit uns los. Zehn Kilometer und rund eineinviertel Stunden später erreichten wir stolz das Ziel. Unterwegs hatten wir einige lustig verkleidete Gestalten getroffen und ein paar Präsente erhalten. Das war wirklich ein Spaß. Und es gab auch wieder eine Medaille nach dem Lauf. Den hat sich die Mensch aber auch wirklich verdient. Nach unserer eigenen Siegerehrung haben wir uns auch noch die große Siegerehrung des Marathons und das Festivalgelände angeschaut. Am Abend ging es dann in eine Bar, um meinen Geburtstag langsam ausklingen zu lassen.
Weiter geht es im Teil II des Reiseberichts…
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