Ludwigs Abenteuer – Folge 71

Ludwigs Abenteuer – Folge 71

Nach meinem Aufenthalt in der Schweiz ging es weiter nach England. Genauer gesagt nach Harlow. Wer meine Reise schon ein bisschen länger verfolgt, der wird sich vielleicht daran erinnern, dass ich Harlow bereits im letzten Jahr besucht hatte. Damals ist meine Gastgeberin Tricia mit mir dorthin gefahren, um Pete und seine Freunde zu besuchen. Gemeinsam haben wir damals auch einen unvergesslichen Tag in London verbracht (siehe Abenteuer Folge 60).

Dieses Mal hat Pete mich zu sich eingeladen. Die Anreise zu ihm und seinen Freunden – Mr. Quacks, Clarence & Friends und Guernsey Bears – war etwas beschwerlich und dauerte insgesamt neun lange Tage. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wie erleichtert ich war als ich endlich in Harlow angekommen bin. Auch meine Gastgeber waren überglücklich über meine Ankunft, und dementsprechend gab es eine ausgiebige Begrüßung und ein paar kleine Snacks. Nach den Tagen im dunklen Reisekistchen war ich auch sehr froh darüber, etwas an der frischen Luft zu sitzen und dabei meinen Flüssigkeitshaushalt wieder auf ein gesundes Level zu bringen.

Am nächsten Tag musste Pete nochmal zur Arbeit. Dorthin habe ich ihn begleitet, mich aber weniger mit seiner Arbeit als viel mehr mit unserem bevorstehenden gemeinsamen Trip nach Italien beschäftigt. Dafür hat mir einen Reiseführer und sein Laptop zur Verfügung gestellt. Da solche Vorbereitungen durchaus anstrengend sind, habe ich natürlich zwischendurch einige entspannende Pausen eingelegt.

Am nächsten Tag – ein Tag vor der Abreise nach Italien – hat Pete mit den anderen und mir noch einen Ausflug zur Flatford Mill, einer Wassermühle aus dem 18. Jahrhundert, unternommen. Nachdem wir uns die Mühle und das Areal auf dem sie steht ausgiebig angeschaut haben, haben wir das schöne Wetter dazu genutzt, um am Fluss entlang bis nach Dedham zu spazieren. Das war wirklich ein sehr schöner Ausflug.
Nach einem leckeren Aprikosen-Kokosnuss- Scone haben wir auf dem Rückweg Doctor Edward Bear noch einen Besuch abgestattet. Pete und der Mensch von Doctor Edward Bear haben sich darüber ausgetauscht, wie man mit einem abenteuerlustigen Besucher (so wie ich einer bin) umgeht. Denn der Mensch von Doctor Edward Bear sollte in Kürze Besuch von the Travel Pony bekommen und wollte sich durch den Austausch mit Pete ein bisschen auf den Besuch vorbereiten.

Tags drauf ging es dann los nach Italien. Genauer gesagt nach Florenz. Nachdem wir am Flughafen angekommen waren musste noch schnell das Gepäck aufgegeben werden und dann waren wir bereit für den Flug nach Pisa. In Pisa haben wir dann den Bus genommen und sind weiter nach Florenz – direkt zum Hotel, das Pete gebucht hatte. Dort haben wir uns natürlich nicht lange aufgehalten, sondern haben gleich damit begonnen, die Stadt zu erkunden und leckeres italienische Futter zu finden.
Vorbei an der Ponte Vecchio ging es in die Stadt und zielstrebig zur Piazza Della Signora. Dort haben wir uns eine köstliche Pizza gegönnt und die Aussicht auf den Platz genossen. Der Platz ist wie ein großes Freilichtmuseum. Sehr viel anzuschauen und zu bewundern – und das haben wir natürlich auch gemacht.
Nach einem kleinen Gelato, einem Kaffee zwischendurch, vielen staunenden Blicken auf die Sehenswürdigkeiten von Florenz, einem guten Abendessen und einem Spaziergang über die Ponte Vecchio ging es zurück zum Hotel, wo wir müde ins Bett fielen und uns über den gelungen Auftakt des Trips nach Italien freuten.

Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück nochmal über die Ponte Vecchio (dieses Mal nahezu menschenleer) und zielstrebig zur Piazza Michelangelo. Der Platz liegt auf einer Anhöhe und bietet daher eine tolle Sicht auf das Zentrum von Florenz.
Weiter ging es zur Abbazia di San Miniato al Monte und zum Giradino delle rose, wo wir auch eine Kaffeepause eingelegt haben. Der anschließende Rückweg ins Zentrum hat uns alle ein bisschen hungrig gemacht, sodass wir in ein nettes Restaurant in der Nähe der Uffizien eingekehrt sind.
Gut gestärkt ging es weiter zur Basilica di Santa Croce di Firenze. In dieser Franziskanerkirche befinden sich übrigens die Grabmäler von Machiavelli, Michelangelo, Galileo Galilei und Gioachino Rossini.
Nach dem Abendessen sind wir dann noch kurz an den Medici-Kapellen und der Kathedrale von Florenz (Kathedrale Santa Maria del Fiore) einschließlich dem Baptisterium San Giovanni vorbeigegangen.

Tag drei in Florenz starteten wir mit einem Spaziergang zum Giardino Bardini. Auch von hier aus hat man einen schönen Blick über das Stadtzentrum. Aber auch darüber hinaus lädt der Garten zum längeren Verweilen ein.
Als wir wieder zurück im Zentrum waren, war es schon Mittagszeit. Nach einem kleinen Häppchen haben wir uns die Kathedrale von außen ein bisschen näher angeschaut. Reingegangen sind wir nicht, da Pete die Kathedrale bereits früher einmal besucht hatte. Stattdessen haben wir uns die Medici-Kapellen dann von innen angeschaut. Sehr beeindruckend!
Unser nächster Anlaufpunkt war dann die Basilika Santa Maria Novella, die wir auch besichtigt haben.

Der nächste Morgen hat uns mit schlechtem Wetter überrascht – Regen. Trotzdem machten wir uns auf den Weg, um Florenz weiter zu erkunden, denn von so einem bisschen vom Himmel herunterfallenden Wasser lassen sich Abenteurer schließlich nicht aufhalten.
Unser erstes Tagesziel waren der Palazzo Pitti und der daran angrenzende Giardino Boboli. Dort haben wir uns unter anderem auch die Grotta del Buontalenti angeschaut. Nach einem Kaffee und anschließendem Mittagessen sind wir zum Mercato di San Lorenzo und haben uns dort bei den vielen Händlern umgeschaut. Mir persönlich hatte es ja ein Stand mit Gelato besonders angetan…
Den Rest des Tages sind wir noch viel durch die Stadt gelaufen und haben hier und da geschaut, ohne ein bestimmtes Ziel anzusteuern. Aber in Florenz gibt es wirklich an jeder Ecke was zu sehen und zu entdecken.
An diesem Tag des Afenthalts in Florenz habe ich mir im Hotel übrigens einen Stempel in meinen Reisepass geben lassen. Quasi als Nachweis, dass ich wirklich da war.

Am nächsten Tag haben wir einen Ausflug nach Certaldo gemacht. Certaldo liegt etwa 40 Kilometer südwestlich von Florenz. Die Stadt besteht aus zwei Teilen – dem historischen Zentrum auf einem Hügel und dem zweiten Teil unten am Fluss. Beide Teile sind mit einer Standseilbahn verbunden, was es recht einfach macht, von einem Teil zum anderen zu gelangen. Und selbstverständlich haben wir diese Bahn ausprobiert.
Im historischen Teil der Stadt haben wir uns dann unter anderem den Palazzo Pretorio ein wenig näher angeschaut.
Nachdem wir abschließend noch reichlich die Aussicht genossen haben, ging es dann wieder zurück nach Florenz.

Tag sechs war gleichzeitig auch der Tag der Rückreise. Da der Flug zurück nach England von Pisa startete, haben wir die Gelegenheit genutzt, Pisa vor der Heimreise noch ein wenig anzuschauen. Ganz neu waren mir die Sehenswürdigkeiten dort nicht, da ich ja mit Karlchen im letzten Spätsommer schon einmal dort war (siehe Abenteuer Folge 57). Aber ich finde es auch immer wieder schön, an bereits bekannte Orte zurückzukehren.
Selbstverständlich haben wir es allen anderen Touristen gleichgetan und die üblichen Fotos mit dem schiefen Turm und den anderen historischen Gebäuden gemacht. Aber wir sind auch etwas abseits dieses touristischen Epizentrums durch Pisa spazieren gegangen, bevor es dann schließlich doch irgendwann zum Flughafen gehen musste, um die Rückreise anzutreten.

Bis zu meiner Abreise aus Harlow waren nach der Rückkehr aus Italien noch zwei Tage Zeit. Pete wollte diese beiden Tage nicht einfach verstreichen lassen, sondern mir lieber noch ein bisschen was in England zeigen. So sind wir am ersten dieser beiden Tage nach Ickworth gefahren. Dort wollten wir uns das alte Landhaus und die großartigen Grünanlagen anschauen. Und das Wetter meinte es sehr gut mit uns: wolkenloser Himmel und strahlender Sonnenschein. Also gar nicht so, wie man sich England klischeehaft immer vorstellt. Es war einfach ein herrlicher Tag zum Genießen. Und wie es schon fast zur Gewohnheit für mich geworden war endete der Ausflug in England mit einem wohlschmeckenden Scone zum Kaffee.

Am letzten Tag vor der Abreise ist Pete dann mit uns allen zum Anglesey Abbey – einem alten Herrenhaus, ein paar Kilometer südlich von Cambridge – gefahren. Das Herrenhaus ist von einem großen Park umgeben, der natürlich auch von uns erkundet werden wollte. Einen ausgedehnten Spaziergang und zahlreiche Gutwetterfotos später hatten wir uns dann auch den obligatorischen Scone redlich verdient. Und da es mein letzter voller Tag bei meinen englischen Freunden war, haben wir noch eine kleine Abschiedsparty veranstaltet und ein tolles Gruppenfoto gemacht.

Und damit war mein Besuch bei Pete und seinen Freunden dann zu Ende. Denn am nächsten Morgen ging es zur Post und auf die Reise nach Deutschland, wo ich bereits erwartet wurde.

So schmerzlich der Abschied von meinem Gastgeber mal wieder war, so glücklich bin ich, dass Pete mich für das nächste Jahr bereits wieder eingeladen hat. Und auch dann werden wir gemeinsam einige Tage verreisen. Da freue ich mich jetzt schon drauf. Aber bis dahin werde ich sicherlich noch viele andere unvergessliche Abenteuer erleben.


Da im Bericht nicht immer alle Bilder untergebracht werden können, könnt ihr alle Bilder dieses Abenteuers hier bestaunen:

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