Ludwigs Abenteuer – Folge 43

Ludwigs Abenteuer – Folge 43

Von Butzbach aus ging meine Reise weiter nach Kiel. Da wartete die „Füchsin“ schon sehnsüchtig auf mich, da sie mich mit in den Urlaub nach Sizilien mitnehmen wollte. Nur dann kam irgendwie alles anders. Die Zustellung meines Reisekistchens verzögerte sich und ich habe die Füchsin tatsächlich verpasst. Was für eine traurige Premiere auf meinen Twitter-Reisen! Die Aussicht nun für eine weitere Woche in meinem Reisekistchen eingesperrt zu bleiben, bis mich die Füchsin nach ihrer Rückkehr aus dem Urlaub abholen kann, war nicht wirklich verlockend. Außerdem hätte sie mich dann nach der Abholung auch quasi sofort wieder weiterschicken müssen. Diese Aussichten haben mich schon ziemlich traurig gemacht.
Aber die Füchsin hat es durch unermüdlichen Einsatz geschafft, eine Ersatz-Gastgeberin aufzutreiben – die „Numpsie“. Sie hat dann mein Reisekistchen bei der Post abgeholt und mich befreit. Das hat zwar einige Schwierigkeiten mit sich gebracht, da die Pakethüterin anscheinend noch nie etwas von einer Abholvollmacht gehört hatte. Im Reisekistchen hörte sich die Abholung daher zeitweise an wie ein Handgemenge. Was ist in diesem Paketshop wirklich passiert? Wir werden es wohl nie erfahren! Fast gleichzeitig habe ich dann noch die Info von meinem Tourmanager bekommen, dass mein Aufenthalt in Kiel um Woche verlängert werden kann, damit ich auch mit der Füchsin noch einige Tage zusammen verbringen kann. Also konnte einer unbeschwerten Zeit in Kiel nichts mehr entgegenstehen.

Bei Numpsie zuhause angekommen wurde ich gleich aus dem Reisekistchen befreit und von ihr und ihren beiden Mitbewohnern – Häkelschwein und Eventi – begrüßt. Da es schon spät abends war, war kurz nach dem Kennenlernen auch schon wieder Nachtruhe angesagt.

Am nächsten Tag, es war übrigens ein Samstag, haben wir – also Numpsie, das Häkelschwein, Eventi und ich – einen Ausflug an den Nord-Ostsee-Kanal unternommen. Mit dem Auto sind wir zuerst nach Großkönigsförde gefahren. Dort gibt es den „Teufelsstein“ zu bewundern.  Der ist auch weitgereist, denn er stammt eigentlich aus Schweden, hat es aber irgendwie bis nach Norddeutschland geschafft.

Weiter ging die Fahrt nach Sehestedt. Nach einer Kaffeepause beim berühmten Kanalimbiss sind wir während des Sonnenuntergangs mit einer Fähre über Kanal herübergefahren und haben unseren Weg in Richtung Rendsburg fortgesetzt. Bevor wir dort angekommen sind, um uns die Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal anzuschauen, haben wir noch einen Zwischenstopp am ehemaligen Eider-Kanal gemacht. Dort habe ich ein bisschen was über das alte Lotsenwesen erfahren können.

Von Rendsburg aus ging dann die Fahrt wieder zurück nach Kiel, wo wir uns bei einem heißen Tee mit Zitrone erstmal wieder ordentlich aufgewärmt haben. Danach haben wir auf Vorschlag vom Häkelschein und von Eventi einen Marvelfilmabend gemacht und uns Dr. Strange angeschaut bevor uns das Häkelschwein auch noch eine Gute-Nacht-Geschichte erzählt hat.

Sonntags sind wir dann nach einem ausgiebigen Frühstück an der Kiel-Linie, bekannt auch als Hindenburg-Ufer, flanieren gewesen. Es ging an der Seebadeanstalt vorbei, wo wann (theoretisch) das ganze Jahr über baden kann. Da das Häkelschwein und ich riesigen Appetit auf ein leckeres Eis hatten, haben wir natürlich auch eins bekommen. Und zwar aus dem Eisparadies.
An der Schleusenanlage des Nord-Ostsee-Kanals gab es dann einiges über den Kanal, die Schleuse und auch über den Bau der Levensauer Hochbrücke zu erfahren.
Nur ein paar Meter weiter habe ich dann im Strandkorb eines Cafés meine erste Lektion in Norddeutsch bekommen.
Nachdem wir dann den Sonnenuntergang im Schleusenpark genossen haben sind wir nochmal zum Hindenburg-Ufer um die Marineschiffe zu bestaunen und einer großen Fähre beim Auslaufen zuzuschauen.
Zurück bei Numpsie hat Eventi – übrigens ein musicalbegeistertes Schweinchen – uns zum Einschlafen noch etwas vorgesungen.

Da Numpsie montags nicht ganz fit war, sind wir zuhause geblieben und haben uns mit Spielen beschäftigt. Außerdem hat sich Trudi – ein italienisches Schweinchen, dass auch in Numpsies Haushalt lebt – als Reitschwein zur Verfügung gestellt und ist eine ganze Zeit lang mit mir durch die Wohnung gerannt. Zum Schlafengehen hat Trudi dann auch noch Geschichten aus Italien erzählt.

Am Dienstag waren wir dann in den nördlichen Stadtteilen von Kiel unterwegs. Nachdem wir uns die doppelte Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal von unten angeschaut haben, haben wir uns kurz vor der Schleuse zur Kieler Förde die kleinste Fähre des Nord-Ostsee-Kanals, die Adler I, und einige große Containerschiffe angesehen.
Nach einer Besichtigung der alten Schleusenanlage und vielen Informationen zur Entstehung des Nord-Ostsee-Kanals haben wir den Holtenauer Leuchtturm besucht. Dieser schöne Leuchtturm wurde schon 1895 von Kaiser Wilhelm II geweiht und dient heute als Standesamt für Hochzeiten. Die Tür des Leuchtturms wird von einem eisernen Baum geziert, den ich dann auch mal kurz erklimmen durfte.
Weiter ging es nach Falkenstein. Dort waren wir beim Hochseilgarten, wo ich natürlich auch ein bisschen herumklettern durfte.
Zum Abschluss des Ausflugs sind wir dann noch zum Leuchtturm Friedrichsort, wo ich meine zweite Lektion in Norddeutsch bekommen habe.
Am Ende des Tages sind wir nach der Rückkehr zu Numpsies Wohnung nur noch erschöpft aufs Sofa gefallen.

Auch mittwochs waren wir wieder im nördlichen Teil von Kiel unterwegs. Zuerst ging es nach Schilksee zum Olympiahafen, wo 1972 die olympischen Segelwettkämpfe stattgefunden haben. Wir haben dort die „Überreste“ der olympischen Spiele angeschaut. Also das Olympiazentrum mit den olympischen Ringen und dem Flammenwerfer für das olympische Feuer. Alles sehr interessant!
Am Strand von Schilksee haben wir eine Pause eingelegt und ich habe mich in einem schönen Strandkörbchen ein bisschen erholen können. Aber die Ruhepause habe ich auch schnell wieder beendet als das Stichwort „Fischbrötchen“ fiel. Also ging es weiter zur (angeblich) besten Fischbrötchenbude der Welt.
Gut gestärkt sind wir dann nach Bülk gefahren. Dort haben wir uns den Leuchtturm angeschaut und sind den Strandwanderweg entlanggeschlendert. Mit einem großen Fernrohr habe ich ein bisschen in die Ferne geblickt um zu sehen, ob ich die weit entfernten Orte, die ich in Zukunft noch bereisen werde, schon entdecken kann…
Da das Wetter mit starkem Regen und Wind dann doch etwas ungemütlich wurde ging es wieder zurück zu Numpsie, wo wir uns einen heißen Grog gegönnt haben.

Am Donnerstag haben wir uns im Zentrum von Kiel umgeschaut. Dort gibt es viel zu sehen und zu erleben, ohne dass man große Entfernungen zurücklegen muss:

  • Das Rathaus mit großen Gemälden im Foyer, einem noch funktionstüchtigen Paternoster und Skulpturen von Ernst Barlach
  • Der Rathausplatz mit der Figur eines Schwertträgers
  • Der Rathausturm, der nach dem Vorbild des Markusturms in Venedig gebaut wurde
  • Das Opernhaus
  • Der Hiroshimapark mit einem Denkmal von Otto von Bismarck
  • Das Gebäude der Kieler Nachrichten mit dem Zeitungsjungen davor
  • Die Holstenstraße, die Einkaufsstraße von Kiel
  • Das schiefe Hafenbüro und das Casino
  • Der Museumshafen
  • Die Kaianlagen, wo die großen Schiffe anlegen
  • Das GeoMar Institut mit dem angeschlossenen Aquarium und den Seehunden
  • Die Nicolaikirche
  • Die Sparkassen-Arena, die früher Ostseehalle hieß

Nachdem wir uns das alles angeschaut habe, gab es eine weitere Lektion in Norddeutsch und zur Belohnung eine Stärkung in Form von leckeren Donuts.
Bereits an dieser Stelle des Berichts lohnt sich der Hinweis darauf, dass es im Flickr-Album zum Abenteuer alle Fotos zu sehen gibt. Die vielen schönen Fotos lassen sich hier im Bericht nicht alle unterbringen. Also schaut euch unbedingt auch das Fotoalbum an!

Der Freitag hat uns dann endlich auch besseres Wetter beschert. Also haben wir uns einige Sehenswürdigkeiten von Kiel nochmal bei Sonnenschein anschauen können.
Nach einem kurzen Halt am Holstein Stadion ging es erst zum Kleinen Kiel (einem kleinen Teich) und danach zum Ratsdienergarten und in den Schlosspark.
Im Ratsdienergarten gibt es eine mehr oder weniger schöne Skulptur von Hans-Jürgen Breuste, das Klaus-Groth-Denkmal und die Büsten der Kieler Nobelpreisträger.
Im Schlosspark haben wir dann erstmal Platz auf dem Thron von Zar Peter III genommen. Natürlich nur auf dem Thron des Denkmals und nicht auf dem echten! Außerdem gibt es im Schlosspark noch ein Denkmal von Kaiser Wilhelm II und einen Löwen, mit dem ich mich natürlich sofort angefreundet habe.
Als wir wieder zum Museumshafen gegangen sind, ist gerade die Color Fantasy in Richtung Oslo ausgelaufen. Ob die Passagiere gesehen haben, dass ich ihnen kräftig hinterher gewinkt habe?
Nach einem weiteren kurzen Abstecher zum Rathaus und zum Opernhaus sind wir dann auch nochmal zur Schleuse gefahren und haben während des Sonnenuntergangs unsere Sehnsucht nach Meer gestillt.

Samstags haben wir – wieder bei schönem Wetter – einen Strandtag in Strande eingelegt. Da es anfangs noch ein wenig nebelig war, konnte man den Nebelhörnern der ganzen Schiffe zuhören. Nachdem wir ein paar Muscheln und Strandsand eingesammelt haben, die ich meinem Kumpel Günni mit nach Hause nehmen wollte, haben wir ein bisschen im Strandkorb gefaulenzt und einfach die Seelen baumeln lassen. Erfreulicherweise hatte sich auch der Nebel in der Zwischenzeit verzogen.
Am kleinen Fischerhafen von Strande haben wir dann später noch Fischkutter angeschaut und ein Postkarten an einige meiner Twitter-Follower geschrieben.
Auf dem Rückweg haben wir uns dann noch den Landtag von Schleswig-Holstein angeguckt.

Nach meiner letzten Lektion in Norddeutsch sind wir sonntags nochmal nach Rendsburg gefahren, weil es dort einen absolut leckeren Kuchen gibt. Da mich die vorbeifahrenden Schiffe auf dem Nord-Ostsee-Kanal dazu inspiriert haben, habe ich dann spontan ein Kreuzfahrtschiff gemalt.
Nach einem atemberaubenden Sonnenuntergang ging es zurück nach Kiel und dann wurde ich abends vom Häkelschwein und Eventi zum Schwein ehrenhalber ernannt. Danach habe ich meine ganzen Souvenirs noch ein bisschen bestaunt.

Montags bin ich dann mit Numpsie zur Arbeit gefahren und habe mich in ihrem Büro beschäftigt. Unter anderem gab es dort einen kleinen Tretroller, mit dem ich eine ganze Zeit lang durchs Büro gerollert bin. Dann gab es nochmal zwei kleine Abschiedsgeschenke für mich und nachmittags ging es dann zur persönlichen Übergabe an die Füchsin, um eine weitere Woche in Kiel zu verbringen. Aber davon dann mehr im nächsten Reisebericht…

Nochmal ein ganz großes Dankeschön an Numpsie, dass sie mich spontan vor einer Woche Wartezeit im Reisekistchen bewahrt hat und mir gemeinsam mit Häkelschwein und Eventi so viel von Kiel und Umgebung gezeigt hat!


Da im Bericht nicht immer alle Bilder untergebracht werden können, könnt ihr alle Bilder dieses Abenteuers hier bestaunen:


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Auf meiner Abenteuerkarte könnt ihr euch auch übersichtlich anschauen, wo mich meine Reise bisher hingeführt hat und welche weiteren Zielorte bereits geplant sind.

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13. Twitter-Reise, 1. Station

Ludwig ist zu Gast bei @GiraffeGreta in Bovenden. Die Weiterreise ist für den 06.01.2025 geplant. Dann geht es weiter zu Röhrberto nach Ulm.

-2- Reisebericht(e) ausstehend.

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